California – Von San Diego in die Wüsten Südkaliforniens

31 10 2010

Unsere erste gemeinsame Woche verbrachten wir in San Diego in einem schönen Appartment, wo wir auch eine kleine Familienzusammenführung mit Leyla hatten.

Zusammen am Flughafen von San Diego

San Diego ist eine tolle Stadt am Meer, deren Reiz nur durch die Anwesenheit des Militärs und vor allem den Düsenjägern getrübt wird. Bei unserem ersten gemeinsamen Strandspaziergang auf Coronado haben uns Delfine begleitet, die sich ganz nahe am Strand  tummelten.

Leyla am Coronado Beach

Wir haben mit Leyla die Strände der Umgebung erkundet, uns mit Jims Sohn Nathan und dessen Freundin Taylor getroffen und den kalifornischen Lifestyle genossen. Dazu gehört unbedingt joggen am Strand, schwimmen im Coronado-Pool mit Meeresblick, nette, relativ europäische Cafés und Restaurants. Einen Abend haben wir im Balboa Park beim indischen Diwali Lichterfest verbracht.

Coronado Beach

Coronado Pool - open year around!

Coronado Pool - open year around!

Nach erneutem Abschied von Leyla planen wir unseren Wüstentrip.

Wir beginnen mit der Anza-Borrego -Desert:

Anza Borrego Desert

Anza Borrego Desert

Die Wüste ist unglaublich friedlich und ruhig. Es gibt viele verschiedene Kakteensorten und da es vor kurzem geregnet hat bekommt man schon einen kleinen Eindruck, wie die Wüste zum Leben erwachen kann. Es wächst ganz zartes grünes Gras und einige Kakteen und Gräser fangen an zu blühen. Die Sonne verschwindet um 18 Uhr und danach wird es ganz schnell dunkel und kalt, so dass wir um 20 Uhr im Zelt liegen und den tollen Sternenhimmel bewundern. Auf diese Weise sind wir natürlich früh wach und  genießen den Sonnenaufgang. Das tun wir in der Wüste immer, denn man geht immer früh schlafen.

Bighorn Sheep (selten zu sehen)Oase in der Wüste

Wir machen eine schöne Wanderung zu einem Palmenhain mit Wasserlöchern, in denen man sich erfrischen kann, sehen Bighorn Schafe („Borregos“) und am Mittag fahren wir weiter zum Joshua Tree National Park.

Schöner Campingplatz

Die Highlights dort sind neben den Joshua Trees die tollen Felsen, und wir zelten auf dem Jumbo Rock Campground, inmitten von diesen Felsen, die fast  wie eine künstliche Kulisse wirken. Dort kann man auch Lagerfeuer machen, was einen dennoch nicht davon abhält früh schlafen zu gehen, denn wir sind auf 1200m und die Nächte sind eisekalt. Nach der zweiten Nacht hatten wir eine dünne Eisschicht auf dem Zelt.

Aperitiv im Sunset

Auch am Tage wird es nicht sehr heiß (22°C) aber die Sonne ist sehr stark und die Wanderungen, die wir unternehmen sind dennoch schweißtreibend. Wir sind total begeistert  von der Wüste, sie hat eine ganz eigene Faszination und Schönheit. Sie genügt sich so selbst, braucht nur ganz wenig, ist still und trotzdem so voller Energie und Leben.

Climbing Jumbo Rocks

Wir stellen fest, dass die Mojave Wüste und Las Vegas fast auf unserem Weg liegen und beschließen einen Abstecher zu machen. Das lohnt sich, denn auf der Fahrt sehen wir einen Kojoten, eine Tarantel und einen Zebra Tail Lizard.

Einsamer Hund?Alles echt in Las Vegas!

Am Nachmittag erreichen wir Las Vegas. Die Stadt ist noch verrückter als wir sie in Erinnerung hatten, die totale Verkörperung des Kapitalismus und der absoluten Verschwendung: Mitten in der Wüste gelegen und das krasse Gegenteil von der bewunderten Genügsamkeit der Wüste. Alles dreht sich ums Spielen, Konsumieren, sehen und gesehen werden.

Wir nehmen es als Reminiszenz an unseren Trip mit den Kindern und schauen uns alle Shows noch einmal  an. Wir essen Buffet im Treasure Island und nach fünf Stunden auf dem Strip sind wir froh als wir wieder im Shuttle vom Best Western Motel sitzen.

Nach dem Einkauf bei Trader Joe starten wir zur Fahrt durch die Wüste zur größten Wüste: Death Valley

Wie sie sehen, sehen sie nichts!

Wie sie sehen, sehen sie nichts!

Der Park ist anders als andere Nationalparks, da es keine Gates gibt und man sich selbst anmelden muss.

Am Zabriskie Point  machen wir den ersten Stopp und schauen uns die Badlands an. Sie sind natürlich nicht so beeindruckend wie die „echten“ Badlands, aber wir machen trotzdem einen Hike in der Mittagshitze.

Der Park wirkt gut besucht von europäischen Touristen und im Visitor Center  erfahren wir, dass auch die Campingplätze schon ziemlich voll sein sollen. Also beeilen wir uns und kommen gegen 16 Uhr am Emigrant Camp an. Es gibt nur 10 Plätze, steiniger Untergrund, Blick auf das Tal, Wasserstelle, Wassertoiletten, umsonst und vor allem- wir sind bisher die Einzigen und nutzen das für eine kühle Dusche und Sonnenbad.

Am Abend füllen sich 4 weitere Plätze und es bleibt sehr gemütlich. Wir sind nur noch auf 600m und es ist zum ersten Mal nicht kalt, als die Sonne verschwindet, aber windig.

Den nächsten Tag verbringen wir mit einem Roadtrip zu den Highlights, fahren zum niedrigsten Punkt  „Badwater“, frühstücken am Artists Drive, besichtigen das sehr antiquierte Visitor Center, laufen den behindertengerechten Salt Creek Trail  und beenden die Rundfahrt mit einer Dünenwanderung, wo wir einen netten Talk mit einer Rangerin haben.

Frühstück am Künstlerfelsen im Death Valley

Spass in den Dünen

Unsere Lieblingswüste bleibt Joshua Tree NP, aber die wunderschöne Fahrt über Passstraßen  aus dem  Death Valley – mit Blick auf die östliche Sierra Nevada – versöhnt uns wieder und wir genießen die Einsamkeit und Weite, bevor wir uns wieder in die LA-Area begeben. Je näher wir an die Küste kommen, je grüner wird es und man merkt richtig, wie beruhigend es auch ist, mal wieder in frisches, saftige Grün zu schauen.

Wir mieten uns in Ventura im Motel 6 nahe am Strand ein, es ist außergewöhnlich heiß und wir verbringen den Rest des Nachmittags mit Lesen am Strand und genießen nach dem Sonnenuntergang leckeres Essen beim Thailänder im gemütlichen  Downtown Ventura.

Am nächsten Morgen bereiten wir die Weiterreise vor, waschen und dann müssen wir auch schon los nach Santa Barbara, wo das Aquatic Center mit 50m Bahn auf uns wartet.

Das ist schon das Ende der ersten Station. Wir packen die Koffer für Chile und werden uns von dort wieder melden.

Hasta la vista

Judith und Thomas