Südkalifornien: Der Himmel über der Wüste

21 06 2023

Mit einem Tag Verspätung landen wir am 8.3. in LA, Einreise schnell und problemlos und Ron holt uns gegen 19 Uhr ab. Auf dem Weg nach Palm Springs ein Stopp beim Thairestaurant und spät erreichen wir das neue Heim in der Wüste.

 

Wir trinken noch Etwas im neuen, großen Wohn-Essbereich und nach einer Weile gesellt sich auch Ken zu uns und erzählt von seinen neuen sozialen Tätigkeiten in der Region.

Am nächsten Morgen strahlend blauer Himmel, Blick auf hohe Berge mit schneebedeckten Spitzen, kalte Luft, heiße Sonne. Wir machen einen Spaziergang durch die gated Community Miralon.

Weite und Licht, die Genügsamkeit der Wüste trifft auf unglaublichen Wohlstand der Bevölkerung, von allem immer viel und groß.

Die Menschen sind magisch von der Wüste angezogen, bewundern diese außergewöhnliche Natur, aber sie können nicht widerstehen, diese zu zähmen. Sie bauen große Häuser, Aircon und Heizung, Pool und Jacuzzi muss sein, Pflanzen wie Kakteen dürfen sein, aber bitte sehr gepflegt und ja kein Unkraut. Das wird dann bei ausgedehnten Wanderungen durch die verschiedenen Canyons im Frühling bewundert. Wir laufen den North Lykken Trail und sehen erste Bighorn Schafe.

Nur die ganz Reichen leisten es sich, inmitten der Steine zu bauen. Sie lassen sie entfernen bis das Haus fertig ist und dann wieder im Garten verteilen…

Und wenn man mal was üppig grünes sehen will, geht man in den Golfclub. Palm Springs scheint riesige Wasservorkommen zu haben, die wohl von den umliegenden Bergen gespeist werden, Energie wird mit Windrädern und Solarpannels gewonnen.

Es ist ein kühler Frühling, nach einem feuchten Winter und so sehen und erleben wir Schnee in den Bergen und überall sprießen Wildblumen in allen Farben. Die Berge bieten dann an heißen Sommertagen eine Möglichkeit zur Abkühlung und für Wanderungen, nachdem man mit der Seilbahn nach oben gefahren ist.

Nach den Tropen fühlt sich die trockene Luft, der blaue Himmel, die Weite und das Licht herrlich an. Für Judith in jedem Fall der Platz ihrer Wahl.

Wir lassen uns auf das Leben hier ein, genießen die Clubanlage der Community mit Yogaraum, Fitness, Pools und Hottub, immer mit traumhaften Blicken auf die Wüstenlandschaft und die Palm Springs umgebenden Berge und meistens sind wir die Einzigen, die das nutzen.

Wir unternehmen Wanderungen in den verschiedenen Canyons mit Rivercrossing und Palmenhainen. Wir beobachten Bighorn Sheeps, erleben wie die Blütenpracht mit jedem Tag zunimmt…in wenigen Wochen wird die Wüste wieder zur Wüste werden.

Palm Springs ist sicher ein Rentnerparadies für Wohlhabende, aber es gibt so etwas wie ein Zentrum mit Restaurants, netten Cafés und Geschäften, wo man durchaus auch jüngere Menschen trifft. Auch kulturell gibt es Angebote mit Ausstellungen, Konzerten…

Während unseres ersten Aufenthalts besuchen wir Luise Lindermaier und Fred Johntz, die wir in München kennengelernt haben, in Pioneer Town. Beide sind im Filmgeschäft, Luise hat Dokumentationen mit Michael Verhoeven gedreht…Die beiden akzeptieren die Wüste, wie sie ist und sind bemüht keinerlei Veränderung an der Landschaft vorzunehmen. Luise geht immer die gleichen Wege durch ihr Gelände, um ja keine Wildblumen zu zertreten. Wir verbringen einen schönen Tag miteinander und machen einen Ausflug zu einer kostenlosen Kunstausstellung mitten in der Wüste von dem verstorbenen Künstler Noah Purifoy, der gefundene Gegenstände in der Wüste drapiert hat, die nun langsam wieder von der Wüste verwandelt werden.

Nach einer guten Woche in Palm Springs machen wir mit Ron eine Reise nach Mexiko. Anschließend treffen wir Marvyn und Tine in Borrego Springs.

In der Anza Borrego

Die Anza Borrego Wüste hat wieder einen ganz eigenen Charakter und ist vor allem durch riesige Ocotillo Kakteen und vielfältige Wildblumen geprägt, die in diesem Jahr einen „Superbloom“ präsentieren. Auch die Anza ist umgeben von Bergen und bietet außer Wüstenlandschaft mit Palmenhainen auch noch sehr beeindruckende „Badlands“ und einen „Slotcanyon“, den wir bei extrem windigem Wetter durchlaufen.

Wir verbringen die 4 Tage in einem schönen Haus mit Wüstenblick, Marvyn ist begeistert vom wunderschön angelegten Golfplatz Rams Hill, wir wandern und chillen am Pool und Jacuzzi, kochen immer selbst, da es auch kaum Restaurants gibt. Wir schaffen es ein Mal in die Eisdiele, die um 16 Uhr schließt, wo ich mir mit Tine einen Riesenmilkshake für 8$ teile.

 

San Diego

Durch grüne Frühlingslandschaft fahren wir nach San Diego und genießen den weiten Blick über den Pazifik. Wir starten auf Coronado bei Panera Bread, machen eine Strandwanderung zum Coronado Hotel und checken die Lapswim-Zeiten des Pools aus.

Nach den sonnigen, fast heißen Tage in der Wüste ist es recht frisch in San Diego. Wir fahren zum State Park mit Lighthouse und Soldatenfriedhof, genießen die tollen Blicke auf Stadt und Ozean. Am Nachmittag treffen wir unseren alten Freund Richard, der uns durch die Luxusvillen von La Jolla zu den Seehundbänken am Childrens Pool führt. Den Tag beschließen wir mit einer Fahrt auf den Mount Soledad mit Blick über die gesamte Region und einem lecker günstigen Essen im mexikanischen Restaurant. Ein schöner Sonnenuntergang beendet diesen Tag.

Unser letzter Tag in der Stadt ist dem Golfspiel, Lesen am Strand von Coronado und dem Lapswimming gewidmet. Glücklicherweise ist man hier ab 55 ein Senior und wir zahlen statt 12 nur 8$ Eintritt. Wie immer, ein Genuss in dieser Kulisse zu schwimmen.

 

Back Home in Miralon

Am nächsten Morgen bringen wir Marvyn und Tine zum Flughafen und fahren wieder zu unserem neuen Zuhause in Miralon. Der Garten hat schon gute Fortschritte gemacht und am Abend gibt es ein Essen, bei dem wir Craig kennenlernen, sehr nette Gespräche haben und einen Abschluss in der Hottub mit nun Kakteenblick.

Unseren letzten gemeinsamen Tag verbringen wir im Joshua Tree National Park, der wir immer sehr beeindruckend ist. Wieder eine ganz andere Art der Wüste mit den ungewöhnlichen Bäumen und tollen Felsen, die Kletterer anlocken. Am Ostersamstag ist es entsprechend voll, aber beim Wandern findet man Einsamkeit und kann die Stille genießen.

Auf dem Heimweg ein letzter Einkauf bei Trader Joe und dann ein Abendessen im Outback Steakhouse. Am nächsten Morgen heißt es Abschied nehmen und alle drei sind sich einig, dass es wunderbar entspannte Wochen waren, die wir miteinander verbracht haben.

Die Fahrt nach LA fand dann wieder in dichtem Stop&Go-Verkehr statt, auf fünfspuriger Autobahn, unglaublich! Den Mietwagen stellten wir einfach nur hin und dann checkten wir schon ein für unseren Nonstop Condor-Flug nach Frankfurt.

Am Ende waren wir glücklich und zufrieden mit dieser langen Reise, so viele neue Begegnungen, ungewöhnliche Perspektiven und Erkenntnisse. Und wir konnten alles gesund und munter genießen!