Auf Hawaii angekommen

6 02 2011

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sagte die Leuchtreklame zu uns, als wir nach der Landung zu unserem Gepäckband gingen. Wir nahmen es wörtlich und fühlten uns gleich wohl auf dieser Insel. Eine Stunde nach der Landung standen wir mit unserem Mietwagen vor unserem Apartment und kamen nicht rein, da der Vermittler uns die Nummernkombination zur Schlüsselbox nicht gegeben hatte. Aber zwei Telefongespräche und ein zwischenzeitlich eingenommenes thailändisches Essen später, hatten wir den Geist der Insel schon erfasst: No problem, irgendwie kriegen wir euch schon rein in das Apartment und nach 90 Minuten hatten wir dann tatsächlich kein Problem mehr: wir waren mit ersten
Einkäufen (z.B. ein paar Fläschchen Beck’s Bier) im Apartment und die Reise war zu einem guten Ende gekommen.

Doch bevor ihr euch ganz auf Hawaii einstimmt, noch mal kurz zurück zu unseren letzten beiden Tagen in Chile:

Zunächst hatten wir noch mal einen Aufenthalt in Isla Negra gehabt, wo wir im Hostel “Locura del Poeta” tatsächlich 2 verrückte Tage verbrachten und zwischen indischer Meditationsmusik, Horoskopen der Maya und der faszinierenden Philosophie von zwei deutschen Wandergesellen (Zimmermänner) den Kopf verdreht bekamen. Oder war es die Geruchsmischung von Räucherstäbchen und Sickergrube? Wir wissen es nicht!

Zusätzlich besichtigten wir noch das Wohnhaus Pablo Nerudas, das unter der riesigen Sammlung von Kunst, Kitsch und Kuriositäten auch alles andere als Klarheit vermittelte, aber uns völlig in seinen Bann zog. Und dann war da noch die Geschichte mit dem imaginären Schiff, dass ein chilenischer Hippie auf dem Land erbaut hat und das wir besichtigen durften mit Takelage und Meeresschwankungen (alles eingebildet)! Ach ja, und an einem typischen chilenischen Sommerstrand waren wir auch noch. Wir sind allerdings ein Stückchen weitergewandert, wo es etwas ruhiger wurde.

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Auf der Rückfahrt nach Santiago nutzten wir die Gelegenheit, noch einmal in edlem Ambiente von den köstlichen Weinen des Landes zu kosten und machten am Weingut Indomita halt. Dort mit Blick über die Weinfelder und auf die im leichten Wind wehende Flagge verabschiedeten wir uns dann endgültig von Chile und fuhren in chaotischer Weise durchs Labyrinth von Santiago (es gibt wirklich keine Straßenschilder in diesem Land, abseits von der Panamericana!) zum Flughafen.

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Santiago, Lima, Los Angeles – dort 7 Stunden Aufenthalt und Zeit, ins Internet zu gehen und Hamburger zu essen – und schließlich nach 33 Stunden Ankunft in Kahului, dem Flughafen von Maui.

Es ist leicht, die Faszination dieser bei doch recht vielen Menschen beliebten Insel zusammenzufassen. Schaut euch einfach die nächsten Bilder an und ihr könnt es spüren:

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Es ist fast unmöglich, einzelne Strände oder Landschaften besonders hervorzuheben. Die Sonnenuntergänge sind überall an der Westküste gleich gut zu sehen, die Strände sind doch sehr ähnlich, unterschiedlich vielleicht nur in der Zugänglichkeit und daraus folgend im unterschiedlichen Publikum. Während an den teuren Hotels kaum Parkplätze für “Billigtouristen” vorgesehen sind und die Besucher dort dann meistens älter und betucht sind, treffen sich an anderen Stellen eher die Alt-Hippies und jüngere Reisende, die mit Zelt und Rucksack unterwegs sind.

Großer Pluspunkt der Inseln ist das Klima: Zu dieser Jahreszeit bewegen sich die Temperaturen zwischen 18 und 26 Grad, das heißt man schwitzt nicht und friert nicht. Im Sommer wird es wohl ein bisschen heißer, aber nicht so, dass man total leiden muss, dank der Passatwinde, die wohl immer für Kühlung sorgen.

Momentan sind wir auf dem “Schnorcheltrip”: Haben uns Taucherbrillen gekauft und ziehen jeden Morgen los, einen anderen Strand bzw. ein anderes Korallenriff zu beschnorcheln. Faszinierend, dass dies vom Strand aus möglich ist und dadurch auch nichts kostet. Außer den ganzen bunten Fischen und wirklich schönen Korallenformationen haben wir auch schon mehrere Meeresschildkröten von ganz nah bewundern können, die in ihrer ruhigen und erhabenen Art durchs Meer gleiten und auf uns eine ganz wunderbare Ausstrahlung haben. Aufgrund mangelnder Ausrüstung (keine Unterwasserkamera dabei, verflixt!) zeigen wir euch ein paar Beispiele aus dem Internet:

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Genau so sehen sie aus und genauso nahe schwimmen sie an uns vorbei und wenn man Glück hat, begleiten sie einen sogar eine Weile. Eine faszinierende Begleiterscheinung beim Schnorcheln zu dieser Jahreszeit ist die Tatsache, dass man sobald man den Kopf unter Wasser hält und still bleibt, die Gesänge der Wale hören kann. Sie sind momentan zur Aufzucht ihrer Jungen rund um die Insel unterwegs und ab und zu sieht man vom Ufer aus in der Ferne mal etwas aufspritzen, das war dann ein springender Wal.

Natürlich müssen auch einige Worte zum Windsurfen fallen: Hier, wo Robby Naish in den 70er Jahren angefangen hat, diesen Sport populär zu machen ist er immer noch total angesagt. Inzwischen begleitet von genauso vielen Kitesurfern. Beidce Gruppen haben sich beispielsweise den Strand von Kanaha an der Nordküste Mauis brüderlich aufgeteilt.

Thomas hat sich seinen Geburtstagstraum erfüllt und sich in das türkisblaue Wasser gewagt, ist aber immer schön brav vor den heranrollenden 5 Meter hohen Wellen umgedreht und wieder ans Ufer gesurft. Das Licht, die entspannte Stimmung am Surfspot, die Optik des Meeres und des Strandes sind wohl für jeden Windsurfer faszinierend und deshalb wird dieser Sport auch noch lange weiterleben. Dazu kommt, dass alles so gut organisiert ist: Man parkt direkt am Strand, baut auf schönem Rasen auf und am Ende spült man unter den vorhandenen Duschen sich selbst und  Material vom Salz frei. Die Profis vor Ort fahren in den riesigen Brechern herum als wäre es nichts und auch die Zuschauer, die nichts mit surfen am Hut haben staunen mit offenen Mündern über die akrobatischen Einlagen aller Surfer hier (ob Wind, ob Kite oder auch die Wellenreiter).

Hier mal ein paar Bilder:

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Hier noch ein kleines Video:

Am Kanaha Beach

Ansonsten sind wir gerade dabei, die Insel zu erkunden. Angefangen haben wir mit der Westküste, da wir die ersten 10 Tage in Kihei ein Apartment gemietet haben. Das Leben hier ist sehr amerikanisch: es gibt große Supermärkte, die 24 Std. offen haben, alle Restaurantketten sind vertreten, die Autos sind riesig und brauchen viel Sprit und die Highways sind  immer voll. Trotzdem ist alles entspannter als auf dem Festland und der Takt ist deutlich langsamer.

Gestern haben wir einen schönen Tag mit Gail, Kliff und Annali am Strand verbracht, die auf ihrem Zwischenstopp von Big Island nach Alaska waren. Alaska war ja der Anfang unserer Sabbatjahrreise, der kälteste Staat der USA….jetzt sind wir im sicher wärmsten Staat gelandet und so schließt sich irgendwie der Kreis.

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In den nächsten Tagen werden wir uns noch mal mit den Buckelwalen befassen und über die Pacific Whale Foundation eine Schiffstour buchen, um diese riesigen Säugetiere mal von Nahem zu betrachten.