Wow! Oahu!

29 03 2011

Hatten wir eigentlich schon von dem Fisch Namens Humuhumunukunukuapua’a erzählt? Nicht? Na gut, dann ist jetzt einfach mal die Zeit dafür, denn wir haben inzwischen so viele davon gesehen, dass wir euch mal zwei Exemplare zeigen wollten:

humuhumunukunukuapua'aimage

Das ist er, der offizielle “Staatsfisch” von Hawaii, und das war auch das Erste, was Leyla, die seit 24.3. bei uns auf Oahu weilt, unter Wasser gesehen hat. Auf englisch heißt er übrigens Reef-Triggerfisch und auf deutsch trägt er den eleganten Namen Diamant-Picassodrücker.

So, aber genug jetzt mit unserem Bildungsauftrag und zurück zu den aktuellen Ereignissen unserer Reise.

Ein wenig skeptisch waren wir schon, als wir auf Oahu einflogen. Nach doch ziemlich dünn besiedelten Gegenden auf Kauai und Big Island mal wieder in das Einzugsgebiet einer Großstadt zu kommen, erfüllte uns nicht gerade mit Vorfreude. Gut, wir hatten aus wettertechnischen Gründen eine Unterkunft an der trockenen Westseite der Insel gewählt, aber die Vorstellung, dass die kleine Insel Oahu mehr als dreimal so viele Einwohner hat als die anderen Inseln zusammen, ließ eine gewisse Skepsis aufkommen. Und der Einstieg war dann auch so: Zuerst mal haben wir Leyla auf dem riesigen Flughafen kaum gefunden, dann trafen wir uns schließlich am Büro der Autovermietung, wo sie mit einem Lei (typischer hawaiianischer Blumenkranz) standesgemäß empfangen wurde:

Oahu 1 008

Und dann standen wir erst mal gemeinsam mit vielen andern auf der 6-spurigen Autobahn im Stau – Rushhour in Honolulu, auch nicht anders als in LA oder Ffm!

Aber dann wurde alles gut! Wir kamen in unserem sehr schönen Apartment in Makaha pünktlich zum Sonnenuntergang an, ein erstes Bierchen wurde mit den Locals am Strand getrunken und wir stellten fest, dass wir wieder mal an einem schönen Fleckchen Erde gelandet sind, das irgendwie ziemlich normal, wenig touristisch und trotzdem bezaubernd wirkt.

Man sollte wissen, dass die meisten Touristen aus Waikiki nicht in diese Gegend kommen, da hier nichts zum Schein gemacht ist und auch die amerikanische Realität in Form von Armut und Schmutz bisweilen zu Tage tritt. Einige obdachlos gewordene Hawaiianer haben hier ihre Zelte am Strand aufgeschlagen oder wohnen in provisorischen Hütten oder alten Autos. Wenn man das aushalten kann, wird man belohnt mit langen, weißen und unbebauten Sandstränden und am Kaena Point, der Nordwestspitze der Insel, mit einer ursprünglichen, wilden Landschaft, die man hier auf der Insel gar nicht erwartet hätte. Hier trafen wir mal wieder einige von den seltenen Seehunden, die soo süß sind:

Oahu 1 014Oahu 1 023Oahu 1 026Oahu 1 029

Die Sonnenuntergänge hier sind wieder mal ganz toll und es ist schön zu sehen, wie die Einheimischen diese Tatsache als Teil ihrer Lebensqualität sehen und sich allabendlich zahlreich am Strand versammeln und bei einem Bierchen den Alltag genießen.

Oahu 1 011Oahu 1 033Oahu 1 040Oahu 1 058

Vom Apartment aus sind wir schon zu verschiedenen Stellen zum Schnorcheln und Sonnenuntergangsanschauen gefahren, an denen wir mit Leyla den Reiz der Insel  teilen konnten: Sie ist schon mit Schildkröten geschwommen, hat einige schöne Fische gesehen und vom Ufer aus konnte sie Wale und Delfine beobachten.

Bis jetzt haben wir schon die berühmte North-Shore erkundet (zwischen Haleiwa, Waimea und Sunset Beach), an der sich die besten Surfer der Welt die riesigen Wellen teilen und seit Jahrzehnten unglaubliche Risiken eingehen, um an sich an den hiesigen extremen Bedingungen zu beweisen. An unserem Besuchstag war allerdings keine besondere Brandung, so dass alles sehr entspannt zuging und das Strandleben wichtiger als das Wellenreiten war.

Oahu 1 044Oahu 1 048 

Heute bekamen wir einen ersten Eindruck von Waikiki und Honolulu. Judith und Leyla vergnügten sich im Ala-Moana-Shopping-Center (riesig!), während Thomas die Strände ablief und versuchte, das touristische Zentrum dieser Insel auf Fotos festzuhalten.

Oahu 1 062Oahu 1 072Oahu 1 069

Und nach ‘ner Weile wurden die Motive immer besser………

Oahu 1 065Oahu 1 073

Anschließend ging’s weiter nach Kailua, der Heimat von Windsurflegende Robbie Naish,  und ein Spaziergang führte uns an den südlich liegenden Strand von Lanikai. Beim  Anblick der Häuser, die an diesem makellosen, weißen Sandstrand mit kristallklarem, türkisblauen Meerwasser standen, kamen doch mal wieder Überlegungen auf, wo man gerne leben würde…… Aber die Immobilienpreise hier sind so, dass wir gar nicht erst in Versuchung kommen. Wir genießen es einfach, das hier mal ausführlich erleben zu können, nehmen alles mit und freuen uns!

Oahu 1 078Oahu 1 080Oahu 1 084Oahu 1 085

Bei der Heimfahrt wurden wir wieder mal an das hawaiianische Motto erinnert: No rain – no rainbow. Mit diesen Gedanken, gehen wir in die letzten Tage hier auf Hawaii, werden noch mal die schönsten Plätze auf dieser Insel näher erkunden und dann unseren Abflug nach Los Angeles vorbereiten.

Oahu 1 090



Hawai’i, die große Insel

24 03 2011

Gute Nachricht für Alle: Während alles auf dieser Welt zu schrumpfen scheint (Lebensqualität, bewohnbare Gebiete, Vermögen, Menschenverstand – s.a. Japan, Bundesregierung o.ä. –), ist die Big Island ständig am Wachsen. Durch Lavaströme, die sich zischend und dampfend ins Meer ergießen entstehen jedes Jahr etliche Hektar neues, unverbrauchtes Land. Wir konnten uns selbst davon überzeugen, dass sich die Natur diese neuen Landstriche wieder einverleibt und auf scheinbar totem Gestein wieder die schönsten Pflanzen wachsen lässt. So vergrößert sich die hawaiianische Flora mit ihrer tropischen Üppigkeit Jahr für Jahr zur Freude der Menschen, die hier leben und zu Besuch kommen.

Big Island 2 100Big Island 2 101

Die letzten Ereignisse von Vulkanausbruch und Lavafluss sind derzeit zur Ruhe gekommen, so dass wir bei der Besichtigung des Volcano-Nationalparks neben dem Kilauea Krater nur ein paar dampfende Stellen sehen konnten, an denen unterirdisch erhitztes Regenwasser in Dampffontänen wieder an die Erdoberfläche gelangte. Aus Sicherheitsgründen sind immer noch einige Plätze im Park gesperrt, nicht zuletzt wegen der Wildfeuer, die durch die austretende Lava verursacht worden sind.

Big Island 2 110Big Island 2 111

Unser Tag im Nationalpark stand unter einem guten Zeichen, denn die Straße zum Meer wurde just an diesem Tag wieder eröffnet und so konnten wir bei herrlichem Sonnenschein, unbelästigt von Rauchdämpfen und Gasen diese unwirkliche Landschaft erkunden, durchwandern, genießen. Mond kommt einem noch als Assoziation, aber auch manchmal asphaltierter Parkplatz nach einem Erdbeben. Immer wieder beeindruckende Pflanzen aus dem Nichts, in feuchteren Gebieten dann riesige Farne und Vogelgezwitscher von den farbenprächtigsten Bewohnern dieser Insel – Dschungelgefühl pur, alles nur wenige Meter voneinander entfernt.

Big Island 2 083Big Island 2 093

Aber zurückblickend auf die ganze Zeit auf Big Island – und die Frage danach wird bestimmt kommen – ist dies für unseren Geschmack sicherlich die attraktivste Insel des Archipels. Zum einen wirkt sie in vielen Teilen genauso menschenleer wie die Prairie- und Wüstengebiete im Westen der USA, zum anderen haben wir hier von den sozialen Beziehungen bis jetzt die besten Eindrücke bekommen. Die Einheimischen, ob hawaiianischer, US-amerikanischer (from the mainland) oder europäischer Herkunft scheinen hier einen langsamen und unhektischen Lebensstil zu praktizieren, dem man sich nicht entziehen kann. Stressbedingte Herzinfarkte stehen hier sicher ganz unten bei den Todesursachen……Alles geht freundlich und gelassen seinen Gang und selbst die eingeflogenen Kurzzeittouristen aus kälteren Gefilden werden davon ganz schnell infiziert – Aloha Spirit für alle!

Wenn man sich mal dran gewöhnt hat mit den Hühnern schlafen zu gehen (selbst die Vollmondparties enden hier gegen 21 Uhr 30), kann man morgens früh aufstehen und den vollen Tag genießen, ohne in Hektik zu geraten. Judith kommt das sehr entgegen, Thomas ist immer noch in der Umgewöhnungsphase und bekommt manchmal nervöse Zuckungen, wenn er nach 21 Uhr noch von irgendwo her Gitarrenklänge und Gesprächsfetzen hört und will am Liebsten direkt hin zur Party………

Ansonsten unterscheiden sich unsere Aktivitäten nicht sehr von denen auf den anderen Inseln, nur dass wir hier tatsächlich noch Steigerungen erlebt haben, was die Qualität mancher Dinge betrifft: So haben wir die besten Schnorchelstellen entdeckt, eine für bunte Fische und eine für fantastische Korallenlandschaften, haben die meisten und aktivsten Wale total nahe am Ufer beobachten können und sind auch die schönsten Urwaldwege gefahren und gelaufen. Und hier scheint es noch mehr Meeresschildkröten zu geben – wir sind mit ihnen geschwommen und an einem Strand gelegen, der den tropischen Idealbildern doch sehr nahe kommt.

Big Island 1 056Big Island 1 058

Auch die hawaiianische Kultur ist hier greifbarer und eher für ausländische Besucher zu erfahren: Hulatänzer üben am Strand oder treten auf lokalen Märkten auf, ein heiliger Platz (Pu’u Honua o Honaunau – Place of Refuge) lässt erahnen, wie die Menschen vor der Ankunft der weißen Siedler hier gelebt haben und hat mit seiner friedvollen Ausstrahlung tiefen Eindruck bei uns hinterlassen. Das Picknick bei Sonnenuntergang hier zählt sicher zu den nachhaltigsten Momenten unserer Reise……..

Big Island 2 067Big Island 2 082

Big Island 1 074Big Island 1 094Big Island 1 096Big Island 1 097

Big Island 2 120

Gewohnt haben wir an 4 verschiedenen Orten: Zunächst mieteten wir ein kleines Studio im Norden der Insel und fühlten uns wohl in dem kleinen Örtchen Hawi (schon erwähnt als Wendepunkt beim Ironman) in einem kleinen Studio, wo wir unter Papayabäumen frühstücken konnten, wenn es nicht geregnet hat. Anschließend wohnten wir mal wieder 2 Tage in einem Hostel in dem Örtchen Captain Cook, benannt nach dem gleichnamigen Denkmal für James Cook, gesetzt an der Stelle wo er von den Einheimischen getötet und – ja eben – gekocht (cooked) wurde – welch Ironie! Dort hatten wir ein Zimmerchen und bei der Küchenbenutzung wurde uns mal wieder klar, wie lustig das ist mit Leuten aus Schottland, Quebec, Frankreich, Oregon, Ukraine zufällig und bunt gewürfelt zusammen abends zu essen und Geschichten vom Leben auf Reisen auszutauschen – jeden Abend ein bisschen Partystimmung. An diesem Ort erreichten uns allerdings auch die Sirenen, die vor dem herannahenden Tsunami aus Japan warnten. Da wir aber zum einen schön hoch wohnten und zum anderen auch vom deutschen Frühwarnsystem durch SMS erreicht wurden, konnte uns nichts passieren. Erstaunlich allerdings, wie die Welle, die hier nur in einer Höhe von 1m ankam, in manchen Buchten ordentlich Zerstörung, weggespülte Strände, überflutete Restaurants, eingerissene Mauern, umgestürzte Kokospalmen und sogar ein versunkenes Haus hinterließ. Da bekam man eine Ahnung von der Kraft des Meeres, wenn es außergewöhnliche Energie schickt………

Dann ging’s weiter wieder nach Norden. Eine Woche im Mermaid-House an der trockenen  North-Kohala Coast ließ uns das Leben als einfach und schön und normal erscheinen. Hier konnte Judith mal joggen gehen, Thomas ist in den Swimmingpool (ja, der mit dem Panzer!) gefahren um zu trainieren. Der Blick den trockenen Hang hinunter auf das Meer war besonders bei Sonnenuntergang beeindruckend.

Big Island 2 002Big Island 2 062

Abends trafen wir uns dreimal mit Evelyn, unserer Vermieterin des ersten Studios, die uns viel Unterstützung und Tipps für unsere Zeit hier auf der Insel gegeben hat. Wir konnten auch die “local community” kennenlernen bei einem der jeden Mittwoch stattfindenden Grillparties am Mahukona Beach Park. Dort war dann gute Stimmung mit Live-Musik, Whalewatching beim Sonnenuntergang und einem lockeren Büffet, zu dem jeder was beigetragen hat. Solche Momente würde man sich natürlich öfters wünschen, sei es auf Reisen oder im Alltag (seufz)!

Big Island 2 043Big Island 2 048Big Island 2 050Big Island 2 052

Momentan wohnen wir nun ganz im Süden der Insel in einer kleinen Hütte inmitten von Papaya- und Bananenbäumen und vielen anderen tropischen Pflanzen. Auf den Spuren von Carmen und Ludger, die vergangenes Jahr hier eine tolle Woche verbrachten, genießen wir das Hale Huna und können ein bisschen Werbung für das Projekt von Iris und Antje machen, die vor 7 Jahren aus dem Frankfurter Raum hierher ausgewandert sind. Wer tropische Umgebung, viel Ruhe und Naturgenuss und leckeres Biofrühstück sucht, der ist hier genau richtig. (siehe auch http://www.hawaiitraum.de/). Zum Frühstück besuchen uns die Geckos, Schmetterlinge flattern, der Wind rauscht durch die Bäume, die Sonne wärmt….einfach schön!

Big Island 2 078Big Island 2 112Big Island 2 114Big Island 2 116

Nun erwartet uns für eine Woche die letzte Insel unserer Reise, Oahu, mit den bekanntesten und touristischsten Stellen auf Hawaii: Honolulu mit Waikiki-Beach, Pearl Harbour usw.. Es erwartet uns aber auch Leyla (die 40 Minuten vor uns dort landen soll) und ein schönes Apartment an der Westküste, von wo es den nächsten Bericht geben wird.



Der Kilauea spuckt, und wir können nicht dabei sein

8 03 2011

Tja, hier ist richtig was los, auf der Insel mit einem der aktivsten Vulkane der Welt. Sogar die Frankfurter Rundschau berichtet und zeigt dabei ein großartiges Video vom letzten Ausbruch, der am Samstag stattfand.

http://www.fr-online.de/wissenschaft/spektakulaere-lavafontaene-aus-dem-kilauea/-/1472788/7769280/-/index.html

Wir wohnen zur Zeit genau auf der anderen Seite der Insel. Hier ist es ruhig und wir können auch nur durch Medien und Internet mitbekommen, was im Süden so passiert. Wir zeigen mal einige Bilder von der Vulkan-Forschungs-Seite zur Veranschaulichung:

20110305_5411_torr_A_M20110306_5780_torr_A_M20110306_5894_torr_A_L20110306_mpatrick_0087_S

Schade ist, dass jetzt die Straße, die in die Nähe des Geschehens führt auf bis auf Weiteres gesperrt sein wird, und wir doch so gerne mal dahin gefahren wären. Man könnte ja noch wandern……. , aber das lassen wir mal lieber, schon wegen der giftigen Schwefelwolke, die dort gerade unterwegs ist.

Wir hoffen, dass wir im nächsten Blog noch einiges über die Vulkanaktivität berichten können und zwar aus erster Hand!



Endlich mal wieder Schwimmtraining!

6 03 2011

Nachdem wir im Oktober so begeistert waren vom Coronado-Pool in San Diego, haben wir hier auf Big Island noch eine Steigerung erlebt. Zur Erinnerung: Der Coronado-Pool ist ganzjährig geöffnet, auf 26 Grad beheizt, verfügt über 50 Meter-Bahnen, kostet aber 10$ Eintritt für Nicht-Einwohner von Coronado.

Gestern waren wir in Hilo (angeblich die regenreichste Stadt der USA) an der Ostküste von Big Island im Schwimmbad. Wir hatten allerdings schönen Sonnenschein, als wir das Charles “Sparky” Kawamoto Swim Stadium betraten. Das Bad hat überdachte Zuschauerränge, ist aber sonst “Oben-Ohne”. Die Fakts hier: Offen das ganze Jahr, unbeheizt (da nicht so nötig), Eintritt frei. Nur, wenn der Bademeister zum Lunch ist, darf man das Becken nicht betreten. Naja, das Becken und die sanitären Anlagen sind schon nicht so überragend, aber wer will denn schon einem geschenkten Gaul ins Maul schauen? Wir hatten auf jeden Fall das Gefühl, an einem besonderen Ort zu trainieren, da auf der Insel jährlich der berühmte Hawaii-Ironman stattfindet und viele der Jungs und Mädels sicher hier einige Trainingseinheiten absolvieren. So zogen wir bei gefühlten 22 Grad Wassertemperatur unsere Bahnen, waren mal wieder echt sportiv unterwegs.

IMG_1111IMG_1112

In unserer näheren Umgebung gibt es auch ein kostenloses Freibad, das aber nur 25 Yard Bahnen hat. Dafür schaut man beim Schwimmen auf das Meer und einen Panzer gleichzeitig, so was haben wir auch noch nie gesehen! Und hier gilt auch die Regel: Zwischen 11 Uhr 45 und 13 Uhr hat der Lifeguard Lunchpause, das Bad bleibt in dieser Zeit geschlossen.

IMG_1125Big Island 1 064

Apropos Ironman: Wir wohnen jetzt in dem kleinen Örtchen Hawi, das genau der Umkehrpunkt für die Radstrecke beim großen Ironman-Event ist. Wir sind allerdings inzwischen ziemlich sicher, dass hier nicht halb so viel Stimmung an der Strecke ist wie bei uns zu Hause in Hochstadt. Außerdem, wo sonst kann man in einem über 200 Jahre alten Haus aus dem Fenster den Sportlern zusehen, dabei ein geniales Frühstücksbuffet mit Brötchen vom Bäcker Lerch haben und zusammen mit Freunden den Trubel genießen? Wie schon Slade sagten: “Far, far away………..but the call of Home is loud……”

Das Reisen allerding lädt dazu ein, Dinge zu tun, die man sonst eher nicht tut: So ließ es sich Thomas natürlich nicht nehmen, die Ironman-Strecke einmal auszuprobieren. Aufgrund der extrem schwierigen Bedingungen an diesem Tag (keine Hitze, wenig Wind, nicht das optimale Material und die Superfunktionskleidung, keine Mitfahrer bzw. Wettbewerb) muss er die restlichen 90% der Strecke ein Andermal machen. Trotzdem, Maldabeigewesensein ist alles…….

IMG_1128Big Island 1 066

Die meiste Zeit geht die Strecke an Lavafeldern und trockenen Grasbüscheln vorbei. Ob die Triathleten die tropische Üppigkeit und die Schönheit der Landschaft hier ganz im Norden der Insel überhaupt wahrnehmen?

Big Island 1 065Big Island 1 112

Für die zukünftige Teilnahme für Tom haben sich auch schon unbekannte Unterstützer gefunden (aus Hochstadt, aus Australien?). Wer weiß, vielleicht passiert’s ja irgendwann tatsächlich – nichts ist unmöglich!



Warum ist es auf Kaua’i so grün?

3 03 2011

Tja, diese eher kleinere Insel wird auch “The Garden Isle” genannt und warum dies so ist, wurde uns in den ersten vier Tagen hier mehr als deutlich. Obwohl wir uns in Kekaha auf der trockeneren Westseite einquartiert hatten, trieb ein Sturmtief westlich der hawaiianischen Inseln sein Unwesen. Wir bekamen ordentliche Regengüsse ab, die harmlose Plätze in Seen und Wanderwege in Bäche verwandelten. Ordentlich gefrustet verbrachten wir die ersten beiden Tage in einem garagenähnlichen Studio mit Blick auf den mülligen Gartenbereich und sehnten uns ins Blue Tile Beach House nach Maui zurück. Dann zogen wir um in ein schönes Apartment mit Meeresblick, aber der tiefhängende graue Himmel und die ständigen Güsse hatten kein Erbarmen. Gut war es, dass Thomas von den Besitzern eine schöne alte Ovation-Gitarre geliehen bekam und so lange den Blues sang, bis am 4. Tag (zum Abschied) der Himmel aufriss, wir sogar noch einen wunderschönen Sonnenuntergang geboten bekamen, bevor wir in den feuchteren Ostteil der Insel umziehen mussten. Ein Highlight des Westens ist der Waimea-Canyon, in dem wir es trotz des schlechten Wetters wagten, eine Wanderung zu machen und durchnässt bis auf die Unterwäsche zurückkamen. Ist allerdings keine Besonderheit, denn wir waren nur wenige Kilometer vom regenreichsten Ort der Welt entfernt (über 10m Niederschlag pro Jahr). Die Wege dort sind ganzjährig von matschigem rotem Lehm (der berühmte “red dirt” von Kauai) bedeckt und manche steilen Wege kann man nur rutschend auf dem Po zurücklegen, was wir gerade noch so vermeiden konnten.

Kauai 025Kauai 027Kauai 042Kauai 039

Allerdings ist die Tierwelt hier faszinierend: Außer den vielen Walen und den grünen Meeresschildkröten, die wir von Maui schon kannten, die man hier aber vom Strand aus direkt beobachten konnte, sahen wir einige Seehunde, die gemütlich am Strand schliefen.

Kauai 008

Das Inseltier schlechthin ist allerdings das Huhn beziehungsweise der Hahn. Diese Vögel laufen überall frei herum und das Hahnengeschrei ist Tag und Nacht zu vernehmen. Es handelt sich wohl um Mischungen von entlaufenen Zuchthühnern, die sich mit einheimischen freilebenden Hühnern gekreuzt haben und dann von entwischten Kampfhähnen noch mal genetisch aufgepeppt wurden. Wo kann man sonst auf der Welt Hähnen beim Kämpfen am Strand zuschauen?

Kauai 002Kauai 003

Nach unserem Umzug an die Ostseite war das Wetter wie ausgewechselt: Wir hatten selbst hier meistens blauen Himmel und optimale Bedingungen, die wunderschönen Sandstrände von Kaua’i zu erkunden. Die Landschaft im Nordosten ist noch üppiger und tropischer als auf Maui und durch die schönen Blicke auf traumhafte Buchten wurde für uns sogar die “Road to Hana” noch getoppt. Das Ganze ist allerdings mit viel Fahrerei bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten verbunden, so dass man immer auch ordentlich Zeit im Auto verbringt.

Kauai 049Kauai 051Kauai 053Kauai 057

Tja, und dann kam das Abenteuer, worauf wir uns schon so lange gefreut hatten, wir  schon Monate vorher die heißbegehrten “Permits”, von denen es nur 30 pro Tag gibt, ergattert hatten: Wandern entlang der nördlichen Na Pali-Küste. Dort gibt es den 11 Meilen langen Kalalau-Trail, den wir mit 3 Übernachtungen hin und zurück wandern wollten. Ziel ist ein langer Sandstrand, der zu Füßen der steil aufsteigenden, türmchenartigen, grünen Berge liegt, die einen “Mittelerde” denken lassen. Aufgeteilt in 4 Abschnitte (6, 5, 9 und 2 Meilen) machten wir uns, gut ausgerüstet mit Essen auf den Weg. Ein Vorher-Nachher-Bild gefällig?

Kauai 060Kauai 123

Hier ein paar Stichworte, was einem bei dieser Wanderung so durch den Sinn geht:

Atemberaubende Blicke auf Korallenriffs – türkisfarbenes Wasser -  Orchideen am Wegesrand – riesige Agaven mit baumhohen Blütenständen -  Drachenbäume, die wirklich Bäume sind – eingewachsene, superschmale Pfade entlang der Klippen – die eigenen Grenzen spüren – die eigenen Grenzen überschreiten  – durch den knöcheltiefen Schlamm rutschen -  “slippery, when wet” – im wahrsten Sinne des Wortes “am Stock gehen” – barfüßige Hippies und eilende “Ironmänner” überholen uns – wilde Himbeeren – wilde Cocktailtomaten – wilde Bananen – etliche Fluss- und Bachüberquerungen (mit und ohne Schuhe) – immer wieder springende Wale am Horizont beobachten – leise tröpfelndes Wasser, das an moosbedeckten Felswänden entlangrinnt ( wunderschöne Meditationsplätze) – bunt gefiederte Vögelchen sehen und hören – schwindelnde Höhen  – tosende Wellen unterhalb der Klippen – weißer, weicher Strand – zur Belohnung: ein Wasserfall als Dusche – Wasser mit Chlortabletten reinigen – 100% Luftfeuchtigkeit=durchgeschwitzte Klamotten nach 10 Minuten – Camping mit Blick aufs Meer – unwirkliche Berge im Abenddunst – Wolkenbilder im Sonnenuntergang…

Und noch einige fotografische Eindrücke von diesem unvergesslichen Weg:

Kauai 062Kauai 071Kauai 073Kauai 087Kauai 097Kauai 107Kauai 111Kauai 119

Nach der Wanderung war unsere Zeit auf dieser Insel auch schon wieder um. Noch eine Nacht im eher unspektakulären, aber für uns hervorragenden, Kauaii Sands Hotel, dann packen wir mal wieder die Taschen und fliegen weiter nach Hawai’i (hier genannt “The Big Island”), um dort noch einmal Vulkane und Lava näher zu erkunden. Wir werden berichten…….

PS: Abschließend zwei romantische Hawaiibilder, die wir euch nicht vorenthalten wollen. Eines in unserem Apartment, das andere in dem Örtchen Hanapepe aufgenommen.

Kauai 029Kauai 031