Wieder in Kalifornien–Willkommen im Frühling!

14 04 2011

Die große Frage war ja: Kann es ein gutes Reisegefühl nach Hawaii geben? Nach fast zwei Wochen in Kalifornien und einer zurückgelegten Strecke von über 2000 km von Süd nach Nord können wir das eindeutig mit ja beantworten. Zwar vermissen wir den Aloha-Spirit und die Süße des tropischen Lebens bisweilen arg (besonders wenn sich die Temperaturen nachts dem Gefrierpunkt nähern), doch haben wir hier auch so Einiges gefunden, das man eben dort nie haben kann, und wir genießen es zum wiederholten Male. Es ist einfach die großartige Landschaft und Weite des “Wilden Westens” mit allen Annehmlichkeiten, die die westliche Zivilisation dazu beitragen kann. 

Stationen unseres Roadtrips:

Nach unserer Ankunft zu vorgerückter Stunde in Los Angeles, Entgegennahme unseres Dodge Journey (7-Sitzer) und einer Nacht in einem günstigen Motel dort mit vorherigem  Abendessen in einem Denny’s Restaurant (weil 24 Stunden offen!) bekamen wir doch schnell klaustrophobische Gefühle in dieser Riesenstadt und sahen zu, dass wir zügig dort rauskamen. Zunächst mal zu einem Trader Joe’s Supermarkt und lecker Lebensmittel aus Europa eingekauft, die es auf Hawaii nirgends gibt. Ironischerweise läuft in diesen Läden das gesamte Personal in Hawaiihemden auf und auch die Stimmung ist meistens noch viel freundlicher und fröhlicher als in Supermärkten auf Hawaii. Gut ausgestattet mit Parma, Parmesan, Baguette & Co. machten wir uns auf den Weg, noch mal die Anza-Borrego Wüste im Frühling  besichtigen. Das ist das Schöne an unserer langen Reisezeit, dass wir uns den Luxus erlauben können, auch ein zweites Mal einen Ort zu  besuchen und zu sehen, wie er sich mit der Jahreszeit verändert. Es war, wie wir gehofft hatten: Die Wüste lebt und blüht und die Temperaturen waren warm genug zum Campen. Wir nutzten die große Ladefläche unseres Autos aus und schliefen dort auf unseren Isomatten. Hatten ein großartiges Lagerfeuer mit unseren Campnachbarn, die uns gleich in ihre Heimatstadt San Diego einluden, wo wir dann wahrscheinlich die letzten Nächte vor unserem Heimflug verbringen werden (ja, ja, der Zeitpunkt nähert sich mit riesigen Schritten………).

Wir verweisen hier mal auf unseren Blog vom Oktober und ergänzen nur einige Bilder, die den Unterschied zum Herbst deutlich machen:

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Weiter ging’s an die Pazifikküste, wo wir wieder die Orte Ventura, Santa Barbara (kommt für uns einer Traumstadt sehr nahe: tolles Klima, europäisches Ambiente, gute Restaurants, nette Altstadt im spanischen Stil, klasse Schwimmbad usw., usw….) und Pismo Beach besuchten, dort mal wieder den Sonnenuntergang fotografieren mussten – ist so ganz anders, aber auch schön!

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Apropos Sonnenuntergang: Die Abstimmung ging wohl eindeutig zu Gunsten der kitschigen Palmen von Kauaii aus. Wir können das voll verstehen! Vielen Dank für eure tollen Kommentare!

Immer weiter Richtung Norden fahrend zog es uns auf den Highway 1, eine der dramatischsten und schönsten Küstenstraßen der Welt, an deren Seite sich viele ehemalige Hippies niedergelassen haben und für eine ganz besondere Ausstrahlung sorgen. Wir kamen an einer Seehundkolonie vorbei und sahen hunderte dieser Tiere gemütlich im Sand schlafen, oft eng aneinandergeschmiegt und zufrieden grunzend. Sehr schön! What a life!

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Weiter vorbei an Blumenwiesen, langen Sandstränden und  dramatischen Felsformationen ging es nach Big Sur. Der Ort ist bekannt seit Jack Kerouac seine berühmten Beatnik-Romane in den 50er und 60er Jahren veröffentlichte. Hier hat sich auch das berühmte Esalen Institut für Körpertherapie niedergelassen, wo man für viel Geld Workshops und Massagen der besten Qualität erhalten kann. Nach Besichtigung der Henry-Miller-Library ging es zur Big Sur Bakery zum Mittagessen. Alles organisch und nicht ganz so günstig! Aber die Atmosphäre ist es allemal wert.

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Nächster Stopp: Oakland. Unser lieber Freund Ron hatte uns eingeladen, ein paar Tage zu bleiben und so konnten wir mal wieder den Luxus eines privaten Hauses genießen, schön kochen und nebenbei San Franciso und die Bay-Area erkunden. Wir sahen uns den ersten Kinofilm seit langem an (Limitless mit Robert de Niro), wurden von Ron’s Freunden Susie und George in die Geheimnisse der “Elks Lodge” (ein Club der hauptsächlich aus Militärveteranen besteht und soziale Projekte unterstützt, dabei herrlich altmodisch ist) eingeweiht und besuchten schließlich noch die Pferderennbahn, wo wir erleben konnten, dass nach jedem Pferderennen ein Dackelrennen (kein Witz!) stattfand und die Dackel von allen angefeuert wurden.

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Der Abschied von dort fiel sehr leicht, da Ron kurzentschlossen mit uns kam nach Harbin Hotsprings, einem Ressort mit heißen Quellen, Yogakursen, Massagen und tollem Ambiente. Wir wohnten zwei Nächte in einem schönen Haus in zauberhafter Gartenanlage und ließen es uns richtig gutgehen. Mahlzeiten werden in der Gemeinschaftsküche zubereitet und gegessen, in der man mit vielen tollen Leuten ins Gespräch kommen kann und beim Austausch von Rezepten und Erlebnissen meistens sehr genussvolle Abende erlebt. Der Höhepunkt ist aber das nächtliche Einweichen unter Sternenhimmel im (wirklich!) herzförmigen Pool.

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Dann wurde es traurig, denn Ron musste zurück nach Oakland zum Arbeiten und wir machten uns auf den Weg zum nächsten Abenteuer in Richtung der Canyons von Arizona. Zunächst wählten wir eine nördliche Route über Lake Tahoe. Dort erwartete uns ein Schock: Hohe Wälle von altem Schnee an den Straßenrändern und Minusgrade in der Nacht.

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So wurde es nur ein kurzer Aufenthalt und wir brachen nach einer Nacht völlig durchgefroren auf. Weiter Richtung Las Vegas durch die schier endlosen Wüsten von Nevada, die Judith wieder völlig faszinieren…..Kein bisschen langweilig, all die verschiedenen Farben der Felsen, zu dieser Jahreszeit schneebedeckte Bergspitzen, diese ruhige Ausstrahlung, die völlig losgelöst ist von der Ausbeutung durch die Menschheit. Diese Wüste lädt nicht zum langen Verweilen ein, das will sie auch nicht, eben weil sie sich selbst genügt, das ist ihr perfekter Schutz…Wir fahren einfach durch, genießen und saugen diese Eindrücke wie eine Meditation in uns ein.

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4 Antworten zu “Wieder in Kalifornien–Willkommen im Frühling!”

  • Bernd Enders sagt:

    Boah, wie schoen!!!

    Die haben nicht alle fuer Kauaii abgestimmt, weil ich das geschrieben habe, oder? Das war WIRKLICH der schoenste Sonnenuntergang 🙂

    Dackelrennen – tststs, das waere ja so, als wuerden Ludger und ich antreten…

    Die Wueste nur ein bisschen mehr rot und das kommt dem Outback schon sehr nahe.

    Geniesst weiter Eure Zeit,

    Liebe Gruesse

    Berni

  • Jürgen sagt:

    Hallo Ihr Lieben,

    nach vor vor lese ich Eure Reiseberichte regelmäßig und bestaune immer wieder die Masse Eurer „Schreibleistungen“, die so eindrucksvoll sind. Vielen Dank dafür. Könnt Ihr Euch eigentlich nach so einer langen Reisezeit noch vorstellen, mal wieder zuhause in ein geregeltes Berufsleben und in manchmal nervige Alltagszwänge zurück zu kehren? Da hat man doch überhaupt keinen Bock mehr drauf. Oder? Aber zumindest einen positiven Hoffnungsschimmer gibt’s ja, wenn wir wieder anfangen zu rocken. Darauf freue ich mich. Bis dahin alles Gute für Euch.

    Jürgen

  • Bernd Enders sagt:

    Hallo Ihr beiden,

    ich wollte Euch ein schoenes Osterfest wuenschen.
    Ich selbst werde Ostern in den Victorian Alps verbringen – die Wettervorhersage ist gut, schaun wir mal.

    Viele liebe Gruesse

    Berni

  • Joachim sagt:

    Hi ihr beiden!
    Hoffe, ihr habt auch ein soch wunderbares Osterwetter wie wir hier im alten Europa- läd ja echt ein zum zuhause bleiben (oder nach hause kommen! 😉 ). Freu mich schon auf euch – bis bald,
    hug

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