4 Tage in Valparaiso und Vina de Mar

15 11 2010

 

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Am nächsten Tag verabschieden wir uns von der Familie und beginnen unsere Reise durch Chile mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Zunächst mit einem Mikrobus voller Studenten zum Busbahnhof in Santiago (war schon schwierig, unsere großen schweren Taschen da reinzubekommen) und dann mit einem sehr komfortablen Bus nach Valparaiso. Alle Leute sind super hilfsbereit und weisen uns den richtigen Weg.

In “Valpo” angekommen nehmen wir ein Taxi und landen im Bed&Breakfast Camilo109, das wir vom ersten Moment an mögen. Es ist die ideale Unterkunft: zentral gelegen, 3 kleine aber feine Zimmer, dazu eine offene Küche, die Treffpunkt für alle 6 Gäste!!! ist und eine schöne Sonnenterasse.  Der Besitzer Ulysses stellt sich als toller Gastgeber heraus, ein Informatiker, der ökologischen Anspruch hat und seine Gäste auch mit gut funktionierendem Internet versorgt.

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Nach der Ankunft starten wir einen erneuten Versuch Alejandra und Patricio anzurufen und erreichen Alejandra, die wir von vielen Festen bei Ulli und Margit kennen,  und sie ist zufällig auch in Valparaiso. Wir treffen  uns zum Mittagessen und eine Serie von absoluten Fisch- und Meeresfrüchteessen nimmt ihren Anfang. Dank ihrer Ortskenntnis landen wir in Portales am Fischmarkt, wo die Restaurants direkt am Strand gelegen, für kleines Geld herrliche Speisen und tolle Weine verkaufen. Gratis kann man die tollen Pazifikwellen und sich darin tummelnde Seehunde beobachten. 

Wir laufen am Strand entlang zurück, begleitet von vielen, auffallend schönen, streunenden Hunden und Joggern, beide sind eigentlich überall in der Stadt zu sehen.

Am Abend  nutzen wir die Terrasse, bereiten uns ein schlichtes Abendessen mit kaltem Weißwein, genießen den tollen Blick über die Stadt, den Hafen, das Meer…und lernen nette Leute, na woher wohl? … aus der Pfalz, nein, nicht aus Speyer, sondern aus Kaiserslautern kennen.

 

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Am zweiten Tag gehen wir wieder nach Portales zum Mittagessen und verbinden dies mit einer kleinen Wanderung durch die ziemlich chaotischen Straßen und Gassen von Valpo. Im Reiseführer steht, die Stadt besitzt einen abgeblätterten Charme und das  trifft es genau. Abends sind wir dann in Vina bei Alejandra, Patricio, Jaimo und Chayan zum Ceviche-Essen eingeladen und wir frischen alte Erinnerungen auf. (Klaa Paris, Helau!)

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Am dritten Tag geht es per Bus an der Küste entlang nach Norden an die schönen Strände von Maitencillo und schließlich zum Essen nach Zapallar, wo es eins der besten (Fisch! sic!) Restaurants an der chilenischen Küste geben soll. Es heißt zwar “Chiringuito”, was eigentlich eine Hütte am Strand ist, aber es entpuppt sich als ziemlich feines Restaurant, in dem man mit traumhaftem Blick auf die Bucht und Pelikane sehr  erlesen essen kann. Wir lassen uns den Spaß nicht nehmen und essen bei einem kühlen Gläschen Sauvignon wahrscheinlich die besten Meeresfrüchte unseres Lebens!!

Zapallar ist der Sommersitz der Reichen in Chile und dementsprechend schön und stylisch sind die Ferienhäuser und Gartenanlagen, die wir entlang des Ortes sehen. Ist schon ziemlich beeindruckend und erinnert uns an die tollen Häuser an der  Cote d’Azur bei Hyeres.

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Am letzten Tag lassen wir es langsam angehen, schließlich braucht man auch mal Zeit etwas für den Blog zu schreiben, und wir besichtigen nur das Haus, in dem der Schriftsteller Pablo Neruda mit seiner Geliebten gewohnt hat. (Ein Buch Nerudas heißt “Ich bekenne, ich habe gelebt” und dass er gut gelebt hat, kann man angesichts dieses Hauses absolut nachvollziehen.)

Es ist ein tolles Museum, voller Fantasie und verrückten Details – dieser Mann hat seine Träume in Häusern verwirklicht. Beim Gang durch die 6 Stockwerke, kann man sich gut vorstellen, wie Neruda dort sein Arbeiten und vor allem auch sein Leben genossen hat. Von jedem Zimmer aus hat man einen 180°-Blick über die Stadt und das Meer, vom Lesesessel aus, schaut man in die Krone eines Jakarandabaums, alle Räume sind lichtdurchflutet und man kriegt  viele Ideen, wie man gerne wohnen möchte….Dazu war er ein großer Sammler und Weltenbummler, was sich in vielen Details aus fernen Ländern wiederspiegelt.

Abends gibt es einen Aperitivo auf der Terrasse unseres Hotels und dann fahren wir noch mal nach Vina zum Abschiedsessen bei Patricio und Alejandra.

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Am nächsten Morgen geht’s mit dem Taxi zum Busbahnhof und mit dem komfortablen TUR-Bus weiter Richtung La Serena, wo wir in Tongoy aussteigen werden, um in einer “Cabana” mit Küche direkt am Meer zu wohnen. Davon dann später mehr.

(PS.: Übersetzung des Textes vom Bild ganz oben:

“In deiner Brust des Südens sind eintätowiert: der Kampf, die Hoffnung, die Solidarität und die Freude.” (oder täuschen wir uns, liebe spanischsprachige Freunde?)