Von Menschen und Walen

12 02 2011

Wie wir schon erwähnt hatten, ist im Winter “Walzeit” auf Maui und die großen Tiere (vor allem Buckelwale) verbringen hier einige Monate zur Aufzucht ihrer Jungen. In dieser Zeit fressen sie erstaunlicherweise nichts, denn die pazifischen Gewässer sind so algen- und kleinlebewesenfrei, dass es für sie einfach nichts gibt. Vollgefressen haben sie sich bereits im Sommer in den Gewässern von Alaska (was uns leider nicht so gelungen ist) und machen sich dann aus eigentlich unbekannten Gründen auf die lange Reise hierher, vorbei an der amerikanischen Westküste, um sich ausgiebig um die “kleinen” Racker zu kümmern. So wie wir es verstanden haben, ist der Spielplatz eher die Westküste Mauis, denn dort ist das Wasser flach und nicht so aufgewühlt. Hier trifft man vor allem die weiblichen Wale mit den Kälbern und den “Jährlingen”. Auf der Nordostseite tummeln sich eher die Männchen, die man dann zum Beispiel vom Hookipa-Lookout in weniger als 1000m Entfernung vorbeiziehen und aus dem Wasser springen sieht.

Wir haben an der Westseite eine Walbeobachtung mitgemacht und sind mit ca. 70 anderen Touristen (ein paar Einheimische waren auch dabei) auf einem Katamaran rausgefahren, immer in Richtung der von Weitem sichtbaren Fontänen, die beim Ausatmen entstehen. Und wir hatten Glück: eine Gruppe von 5 Walen hielt sich nicht an die vorgeschriebenen 100 m Entfernung zum Schiff und während der Käptn den Motor ausmachte und das Schiff treiben ließ, tummelte sich die Bande munter um unser Schiff herum. Die Touristen schrien teilweise vor Begeisterung auf, wenn sie tolle Spielchen mit ihren Brust- oder Schwanzflossen machten und manchmal sprangen sie so weit aus dem Wasser, dass fast der ganze Körper zu sehen war. Das Schiff gehört der Pacific Whale Foundation, einer gemeinnützigen Organisation, bei der wir jetzt Mitglieder geworden sind. Sie erforschen die Walpopulationen rund um den Globus und die Erfolgsgeschichte spricht für sich: Während zu Beginn ihrer Arbeit im Jahr 1984 nur noch ca. 1300 Buckelwale lebten, haben diese im letzten Jahr die 20000er Marke überschritten. Die Bestrebungen den Walfang zu unterbinden und politisch dafür zu kämpfen haben gefruchtet und es ist einfach ein tolles Gefühl, so viele von diesen mächtigen Vertretern in den hiesigen Gewässern beobachten zu können.

Es ist sehr schwer, die putzigen Tierchen auf einigermaßen vorzeigbare Fotos zu bannen, da man nie weiß, wo sie wieder auftauchen werden, und wie lange sie bleiben, bzw. was sie machen. Während man den Auslöser gedrückt hält und dahin fokussiert, wo man das nächste Auftauchen vermutet, springt auf der anderen Seite ein riesiges Exemplar aus dem Wasser und landet mit einem gigantischen Splash, von dem man dann noch 10% auf dem Bild hat. So zeigen wir uns unsere besten Bilder und ergänzen sie noch mit ein paar professionellen Aufnahmen der Pacific Whale Foundation, weil die Profis das einfach viel besser drauf haben.

Also viel Vergnügen beim Wale-Anschauen:

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Und noch ein paar Bilder von den Profis:

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Besonders schön war es, als wir über ein Unterwassermikrofon die Gesänge der Wale mit anhören konnten. Dabei haben wir gelernt, dass nur die Männchen Geräusche von sich geben, ganz anders als bei den Menschen…die Wal-Männchen “babbeln” nicht nur, sie sind auch richtige “Angeber”, wenn sie so aus dem Wasser springen. “Imponiergehabe” um die Frauen zu beeindrucken – halt wie im richtigen Leben!

Insgesamt war es ein vergnügliches, aufregendes und lehrreiches Unterfangen und wir sind froh, dass wir dabei sein konnten.



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2 Antworten zu “Von Menschen und Walen”

  • Joachim sagt:

    Wow! Bringt ihr einen mit? 😉

  • tommyrieger sagt:

    Würden wir ja wirklich gerne, aber die neuen Gepäckbestimmungen der Fluggesellschaften lassen das wirklich nicht zu. Außerdem, wo sollen die denn in Deutschland schwimmen?

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