Rund um Villarica und Pucon
16 01 2011Aus zwei mach zwölf – eigentlich wollten wir nur zwei Tage im “Torresuiza Hostel” bleiben…dass es nun zwölf geworden sind hat viele Gründe.
Vulkane, Seen, Urwälder, nette Menschen, tolle Stimmung im Hostel, Kuchen, Urlaubsatmosphäre, schwimmen, wandern, Winterurlaub light…und über allem die tägliche Frage: Is the mountain out?
So wie der Mount McKinley in Alaska die Gemüter der Reisenden bewegt, bestimmt der Vulkan Villarica das Leben in dieser Region des Seengebietes. Jede Wanderung, die man macht, wird immer wieder von Blicken auf diesen wunderschönen, schneebedeckten Vulkan gekrönt. Judith hat lange gezögert, ob sie den Aufstieg wagen soll, zumal sie es hasst in der Gruppe zu laufen. Aber man darf nun einmal nur mit Begleitung auf diesen Berg und man kann sich seinem Reiz einfach nicht entziehen. Also haben wir fleißig trainiert und uns für eine Tour angemeldet.
Am Vorabend musste man die Schuhe anprobieren und bekam seinen Rucksack mit wasserdichter Kleidung, Steigeisen, Schutzhelm und Handschuhen. Man lernte die Führer und die Gruppe kennen, was bei Judith ein mulmiges Gefühl auslöste. Drei großgewachsene Dänen, etwa 18-20 Jahre, Fußballer, sie die einzige Frau mit lauter Sportlern im Schnee, was ja nun auch nicht gerade ihr Element ist.
Und wie ging es aus? Die Jungs waren noch nie auf einen Berg gestiegen, wie auch, wenn man in Dänemark lebt? Also, wir alle haben es geschafft, nur Thomas war vom Aufstiegstempo leicht unterfordert. Einer der Jungs schlief auf der Rückfahrt ein und ganz sicher hatten alle drei am nächsten Tag tierisch Muskelkater. Insgesamt waren an diesem Tag bestimmt 200 Leute auf diesem Berg, teilweise erinnerten die Blicke an Ameisenstraßen. Aber so ist das nun mal mit dem Tourismus, manche Sachen machen so viel Spaß, dass man sie halt nicht mehr exklusiv erleben kann.
Wir hatten Traumwetter, tolle Blicke auf die anderen Vulkane, weißer glitzernder Schnee, tiefblauer Himmel, Seen unter uns…
Oben dann der Blick in den Krater, aus dem beißender Rauch aufsteigt..
Nein, das sind keine Außerirdischen, sondern wir auf dem Gipfel kurz vor der Abfahrt mit unseren “Potellern” auf denen wir durch den Schnee sausten.
Beim “Abstieg” waren die Jungs echt im Vorteil, während Judith es vorzog mit einem der Guides zu rutschen und so die schnelle Abfahrt stressfrei genießen konnte. Richtig glücklich ist sie unten angekommen.
“Is the mountain out?” Wenn man diese Frage bejahen konnte, hatte man eine tolle Zeit rund um Villarica. Schwimmen im glasklaren, erträglich warmen Lago Calafquen
oder im Lago de Caburgue mit seiner weißen “Playa Blanca”
oder im Lago de Villarica selbst, der in Laufnähe zum Hostel liegt.
Und dann noch die schöne Wanderung in den Nationalpark Huerquehue, die wir mit einem Pärchen aus Kanada (1 Jahr unterwegs) und Doug aus New York (wahrscheinlich 3 Jahre reisend) machten und zum Abschluss sogar mal in einer Hütte ein Radler zur Belohnung bekamen.
“Is the mountain out?” Wenn man diese Frage verneinen musste, konnte man im Hostel mit netten, interessanten Leuten schwätzen, die weitere Reise planen, gemütlich kochen oder den leckeren Kuchen der deutschen Bäckerei genießen. Oder trotzdem eine Wanderung machen, in der Hoffnung, dass er sich im Laufe des Tages doch zeigt.
Zwölf Tage am Lago Villarica, Thomas war 10 Tage davon schwimmen, keine schlechte Statistik für das chilenische Seengebiet. Die meisten Abende haben wir (im Fleecepulli) draußen gesessen, einen Ruhepunkt auf unserer Reise gefunden. Hier konnten wir auch schon Einiges für unsere bevorstehende Zeit in Hawaii vorbereiten und buchen, sowie den Rest der Zeit in Chile planen.
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