Mit Höhen und Tiefen ins Neue Jahr: Alto de Lircay und Lago Villarica

9 01 2011

Tja, jetzt haben wir schon 2011. Reingekommen sind wir ganz toll und entspannt in der Unterkunft von Heinrich und Sabine, mit denen wir schon Weihnachten zusammen feierten. Insgesamt waren wir 8 Deutsche, davon 5 Lehrer!!! Erst haben wir schön gegrillt und vor Mitternacht noch ein Weilchen in der Hot Tub und im Swimmingpool verbracht, bevor mit ein bisschen Tanz und vielen Gesprächen Silvester vorbei war und wir alle am nächsten Tag ziemlich in den Seilen hingen – a slow day!

Am 2. haben wir uns von La Mona verabschiedet und sind weiter Richtung Norden gefahren in die Reserva Nacional Altos de Lircay. Hier gibt es eine 10tägige Rundwanderung, von der wir eine Teilstrecke absolvieren wollten. Also war wieder einmal Logistik gefragt: Was essen und trinken wir in den nächsten Tagen, was ziehen wir an? Alles zu den Campingsachen gepackt, jeder noch 2 Flaschen Wasser eingepackt – los geht’s. Am ersten Tag bei angenehm milden Temperaturen Aufstieg von 1200 auf 2200 Meter, um an der Laguna Alto unser Zelt aufzuschlagen. Aber siehe da, ab  dem frühen Nachmittag waren wir über der Baumgrenze und es ging wieder los: Zuerst erwischte uns ein brutal kalter Wind, später kamen die Wolken, so dass wir frierend und schlotternd im Zelt unsere Ravioli verspeisten, noch einen kleinen Glühwein tranken und dann in den Schlafsack krabbelten, weil es der einzig warme Ort war. Nachts wurden wir vom Geräusch des Regens auf dem Zelt geweckt. Na toll, mal wieder riesig Glück beim Wandern! Glücklicherweise kam morgens kurz die Sonne raus, wir konnten das Zelt trocken einpacken und ein paar Fotos machen, die beweisen, wie schön es hier sein kann. Eigentlich hätte man spätestens bei Überquerung des Schneefeldes wissen müssen, was hier gespielt wird, aber somit haben wir ein kleines Solidaritätsfoto für die unter den Schneemassen Leidenden in Deutschland schießen können.

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Schließlich beschlossen wir noch einen Umweg über Enladrillado (wird als UFO-Landeplatz beschrieben) zu laufen und die Wanderung dann abzubrechen, denn die Bedingungen waren für uns Wärmeliebenden einfach zu hart. Dort erwartete uns eine ganz eigenartige Landschaft: Total flache Steinblöcke, die wie ein Mosaik zusammengelegt scheinen, bilden ein Plateau, von dem aus man fantastische Blicke in die Täler und Berge der Anden hat, vor allem, wenn der Himmel wolkenlos ist (seufz!).

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Zum Beweis, dass wir richtig entschieden hatten, regnete es auf dem Rückweg in unsere “Bio-Hütte” in Vilches in Strömen und wir waren abends dankbar über einen trockenen Platz und eine heiße Dusche, denn wir kamen durchnässt bis auf die Knochen dort an. Wir übernachteten in einem pädagogischen Projekt, das Naturfreizeiten mit  Kindergruppen (auch Behinderten) organisiert. Dafür haben sie ein Gruppenhaus mit Matratzenlager und großem Essraum gebaut, in dem man auch forschen kann. Wir bekamen das Betreuerzimmer, das so groß war, dass wir alle Klamotten zum Trocknen ausbreiten konnten. So war das Ende unseres Ausflugs doch noch ganz nett, aber wir haben erstmal die Nase voll von Backpack-Touren.

Wir waren so gefrustet, dass wir Chile eigentlich verlassen wollten, um zu schauen, wie es auf der anderen Seite der Anden in Argentinien aussieht. Aber beim Studium des Wetterberichtes und der Prognose von Gewitterstürmen, starkem Wind und Bewölkung beschlossen wir  Chile weiter zu erkunden. Doch wohin?

Zum Glück bekamen wir morgens eine SMS von Leuten, die weiter im Süden unterwegs waren, und von dort reinen Sonnenschein meldeten. Wir also ins Auto, ca. 500km nach Süden auf der Panamericana (=alles Autobahn) gedüst. Am Abend nach einem ersten Bad im See Villarica mit herrlichem Blick auf den gleichnamigen Vulkan haben wir in unserem Hostal “Torresuiza” eingecheckt, wo uns die neue Besitzerin Helena herzlich begrüßte und uns gleich das “Vulkanzimmer” anbot. Was das bedeutet könnt ihr auf diesem Foto sehen, das vom Fenster aus aufgenommen wurden.

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Hier werden wir jetzt wohl einige Tage bleiben, denn die Gegend ist nicht umsonst eine der beliebtesten Urlaubsgegenden Chiles: Seen, Vulkane, Urwälder, tolle Wanderwege, Thermalbäder – eigentlich alles, was man sich so wünschen kann. Und der Wetterbericht sagt Sonne und Wärme für die nächsten Tage an, mal sehen………

Eine erste Wanderung haben wir bereits auf den Cani-Gebirgszug gemacht, wo wir wieder auf Araukarien und schöne Vulkanlandschaften gestoßen sind, die Spitzen der 4 nahegelegen Vulkanen verhüllten sich jedoch wieder einmal in Wolken.

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Kulturelles und touristisches Zentrum am See ist die Stadt Pucon, wo wir eine Freundin von Margit aufgespürt haben, die dort in einem Massagezentrum arbeitet. Mit Cecilia und ihrem Mann Guillermo haben wir schon einmal Kaffee getrunken und zu Abend gegessen und viele Infos über die Umgebung bekommen, so dass wir wirklich Lust haben ein Weilchen zu bleiben.

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Pucon zeigt ein ganz anderes Erscheinungsbild als alle anderen Orte, die wir bisher in diesem Land gesehen haben. Es wirkt moderner, gestylter und nicht von ungefähr leben hier eine Menge kreativer Leute mit Sinn für Ästhetik, die trotz des touristischen Rummels ihre Nischen finden und so ein Flair von Easy Living verbreiten.

Hier noch ein kleines Videoschmankerl für Schwimmfans:

Erstes Bad im Lago de Villarica



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2 Antworten zu “Mit Höhen und Tiefen ins Neue Jahr: Alto de Lircay und Lago Villarica”

  • Peter u Petra Menden sagt:

    Willkommen im Neuen Jahr. Wird aber auch Zeit, dass Ihr Euch wieder „zu Worte“ meldet. Haben uns schon ein wenig gesorgt. Zum Jahreswechsel soll es ein Erdbeben der Stärke 7,2 nahe Temuco gegeben haben. Angeblich wäre das sogar 600km nördlich in Santiage noch spürbar gewesen. Größere Schäden sind wohl nicht entstanden. Wie mir scheint, ward Ihr wohl zu der Zeit entweder auf dem richtigen Berg, im richtigen Pool oder auf Party. Sonst hättet Ihr ja eigentlich was merken müssen, oder?
    Passt gut auf Euch auf und weiter viel Spaß. Liebe Grüße Peter u Petra

  • Alex Klein sagt:

    Hi ihr Lieben! Freut mich, daß ihr den Jahreswechsel gut überstanden habt. Sagenhafte Landschaft, traumhaftes Wetter – ihr Glückspilze! Ganz liebe Grüße auch von Mams, Paps & Esther 😉

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