Nach Norden bis Exmouth

1 11 2016

Irgendwann begannen wir zu realisieren, dass hier die Strecken zwischen den einzelnen sehenswerten Orten ziemlich groß sind und wir nicht so lange Zeit haben, um uns an einer Stelle länger aufzuhalten. Das hat uns ein bisschen unruhig gemacht, aber wir entschieden, das durchzuziehen. Also machten wir als nächstes einen kurzen Stopp im Nambung National Park, dessen Attraktion die “Pinnacles” sind, Steinformationen, die aus dem Wüstenboden herausragen. Dies ergibt ein bisschen Mondlandschaftsfeeling und bei angenehmer Hitze wanderten und fuhren wir durch die Szenerie.

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Dann gab’s noch einen Pool, an dem milliardenalte Bakterienformationen zu sehen waren, wohl einzigartig auf der Welt. Da fühlt man sich doch ziemlich jung im Vergleich:

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Am Abend erreichten wir Geraldton, eine Hafenstadt und die letzte Gelegenheit, sich im Shoppingcenter mit Lebensmitteln und Getränken für die Weiterfahrt in entlegene Gebiete auszustatten. Hier schliefen wir einfach an einer schönen Stelle am Sunset Beach und erfuhren hautnah, warum die Stadt als windigste in Australien bezeichnet wird. Unser Campervan schaukelte die ganze Nacht, immer wieder knallten Sturmböhen an die Seite des Autos und so wurde es eine ziemlich unruhige Übernachtung.

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Am nächsten Morgen ging es weiter, vorbei am Pink Lake, der durch Bakterien verfärbt ist und eine Fabrik von BASF die Farbstoffe (ähnlich wie Betacarotin) aus dem Wasser extrahiert. Sah schon bizarr aus.

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Dann nach mehreren Stunden Fahrt durch Buschland, gemischt mit blühenden Wildblumen, erreichten wir den Kalbarri Nationalpark mit Felsformationen, Kliffs, Schluchten und Flüssen, die sich durch die rote Landschaft schlängeln. Um zu den Hauptstellen zu kommen, hätten wir 25 km Schotterpiste in einen Canyon fahren müssen, was mit unserem Fahrzeug ‘ne echte Tortur gewesen wäre. Also hielten wir nur an zwei Stellen, die leichter erreichbar waren, die aber einen guten Eindruck der Szenerie lieferten. Zuerst am Meer, von wo wir weiter draußen auch Wale springen sahen, so wie übrigens an vielen Stellen auf unserem Weg nach Norden.

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Später hielten wir dann an Hawks Head, ein Beispiel für die Schluchten im roten Fels, nicht sehr tief und auch nicht so spektakulär, aber allemal schön anzusehen.

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In dem Ort Kalbarri, der idyllisch an einer Flussmündung gelegen ist und schöne Surfstrände zu bieten hat, entschieden wir uns wieder mal fürs Weiterfahren und kamen abends in Denham auf einem Campingplatz an. Je höher man kommt, je wärmer und tropischer wird alles und trotz immer noch starkem Wind, war es von den Temperaturen hier schon sehr angenehm.

Die Attraktion der Gegend ist eine Halbinsel namens Sharks Bay und ein Ort namens Monkey Mia, der berühmt für seine Delphine ist (die hier allerdings auch von Rangern dreimal täglich gefüttert werden). Also machten wir uns auf den Weg, 150km geradeaus, oneway! Wir fuhren am Shell Beach vorbei, der nur aus kleinen weißen Muscheln besteht und 120km lang ist – beeindruckend!

Wir kamen nach der Fütterung dort an, aber man kann den Flippern beim Schwimmen einfach nicht aus dem Weg gehen. Das war ne tolle Erfahrung, so nah an diesen Tieren im Wasser zu sein. Und am Strand lümmelte sich ganz fotogen eine Pelikanfamilie.

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Auch, wenn wir hier sehr begeistert waren, mussten wir überlegen, ob es sich lohnt hier zu bleiben und trotz tollem Strand (mit Luxus-Resort und Campingplatz) entschieden wir uns fürs weiterfahren. Also 150km wieder zurück. Und zwar so:

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Ein junger, reiselustiger Brasilianer hatte uns unterwegs erzählt, oben bei Exmouth sei es am Besten, man solle eigentlich gleich durchfahren und dann länger im Cape Range National Park bleiben oder zum Karinjini NP im Landesinneren weiterfahren. Naja, so ähnlich haben wir es gemacht und tatsächlich zwei absolute Highlights im Westen Australiens erlebt. Vorher blieben wir allerdings noch eine Nacht in einem Touristenort namens Coral Bay, der eigentlich nur aus zwei großen Campingplätzen und einem Shoppingcenter mit großer Bar besteht. Hier kann man toll schnorcheln und schwimmen (auch Standup-Paddeln oder Kajak  fahren, aber leider ist die Miete für solche Sachen sehr teuer, ebenso, wie die Bootstouren zum Riff, die hier angeboten werden), was wir dann auch ausgiebig taten. Blaue Korallen, sehr großer Fischreichtum, auch Rochen und Schildkröten kann man hier einfach beim Schnorcheln erleben. Bei 22 Grad Wassertemperatur ging das auch ne gute halbe Stunde am Stück. Sharks Bay ist ein Refugium für Riffhaie, allerdings ist es in deren Bucht nicht erlaubt, ins Wasser zu gehen.

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Wir füllten nochmal die Wasserreserven auf und fuhren dann am nächsten Tag direkt an die Nordspitze der Halbinsel von Exmouth.



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