Zwischen Haien und Korallen im Cape Range National Park

5 11 2016

Endlose Straßen, die plötzlich ansteigen…man erreicht die Bergkuppe…ist gespannt, was nun kommen wird…und wieder: endlose gerade Straße, am Wegesrand rote Erde, Gräser,  Büsche, manchmal ein totes Känguru oder Kälbchen am Straßenrand…der Tisch ist reichlich gedeckt für die Raubvögel und Krähen. Es ist Frühling und so kommen wir immer wieder in Genuss von blühenden Wildblumen, große weiße Blüten, die aus kieferähnlichen Pflanzen herausragen, lavendelartige lila Büsche, Teppiche aus gelben und pinkfarbenen Blüten.

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Die Entfernungen sind riesig und in der Zwischenzeit lädt nichts zum Verweilen ein, die Roadhäuser nutzen wir nur zum Tanken, Toilettengang und fragen uns, wie die dort arbeitenden Menschen dieses gleichförmige Leben im Nichts aushalten können. Dennoch hat diese Landschaft ähnlichen Zauber wie die Wüste und wir genießen die grenzenlose Weite, die perfekte Farbharmonie der Erde und der wenigen Pflanzen, bewundern die Tiere, die in dieser kargen Landschaft überleben, die großen Echsen, die immer wieder am Straßenrand zu sehen sind.

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Wir nähern uns der Küste, die die erdigen Töne mit ihren Blau-Türkis-Grüntönen ergänzt. Unser Ziel ist der Cape Range Nationalpark und dort erwarten uns traumhafte Strände, sehr einsame Strände mit weißem Sand, der im Wasser in eben diese wunderbaren Meerestöne übergeht. Wir finden einen kleinen Nationalpark Campingplatz, ein Känguru nutzt den Schatten des Picknicktisches aus und wir genießen unseren Stellplatz mit Meeresblick und Sonnenuntergang.

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Am Abend füllt sich der Platz vor allem mit sehr jungen Reisenden, die sich gerade zu einer kleinen Gruppe per facebook gefunden haben. Die 4×4 Jeeps sind alt, auf dem Dach Benzinkanister, Wasser, im Auto 4 junge Leute, Zelte, Schlafsäcke, Essen und kühles Bier…organisiertes Chaos und immer gute Stimmung. Die gemeinsame Sprache ist Englisch. Der deutsche Akzent ist schwer zu verbergen und wir hören Gespräche über die Entstehung des vermissten Saumagens ”you have to try it” und lauschen der Musik von den “Doors”, die in der Szene gerade angesagt ist. Die Jungs stählen ihren Körper mit situps und Liegestützen, die Mädels kämpfen mit den vom Salzwasser und Wind zerzausten Haaren und dem Sonnenbrand an Oberschenkeln und Po. Die meisten sind schon seit vielen Monaten unterwegs: arbeiten und dann wieder reisen bis das Geld zur Neige geht. Man verdient gut in Australien, der Mindestlohn liegt bei 19$ (ca. 13 €)und wir staunen, mit welcher Leichtigkeit diese jungen Leute die enormen Summen für organisierte Touren ausgeben, die unser Tagesbudget bei Weitem überschreiten. Doch wir wollen natürlich in unserem Sabbatjahr auch nicht arbeiten…also organisieren wir  unseren Schnorcheltrip selber und schwimmen die Strecke bis zu den schönsten Korallen.

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Das ist das Besondere an der Westküste: Das Ningalooreef liegt direkt vor der Küste und man kann vom Strand aus losschnorcheln, was wir an verschiedenen Stellen ausgiebig tun. Das Wasser ist schon warm, meist 24 Grad, die oft starke Strömung und der immerwährende Wind lassen uns ordentlich strampeln und so können wir bis 40 Minuten im Wasser bleiben. Es lohnt sich: Felder mit blauen Korallen, gelbe, grüne, rote, lila Korallen, bunte kleine Fische, große Papageienfische, Hummer, Rochen und Riffhaie, die einen immer wieder erstaunt anschauen, wenn man an ihnen vorbeischnorchelt. Keine Angst – die tun wirklich nichts….

Wir schnorchelten am Turquoise Beach, Oyster Stacks und am Lakeside Beach.

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Nicht zum Schnorcheln, aber wunderbar zum Schwimmen und Kiten ist der Sandy Beach, der in einer großen geschützten Bucht liegt.

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Außerdem gab es noch einen Fluss (den einzigen in der Gegend, Yardi River) der schöne Blicke auf rote Felsen ermöglichte und an dem wir etwas entlangwanderten.

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Dieser Nationalpark ist der absolute Hammer und wird sicher das Highlight der Westküste für uns bleiben.

Nach 3 Tagen fuhren wir schweren Herzens weiter, verbrachten noch eine Nacht in Exmouth auf einem “zivilisierten” Campingplatz, wo wir am Pool chillten, während unsere Wäsche in der Maschine war.

Dann ging es weiter ins richtige Outback, aber davon   im nächsten Blog…….



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