Skandinavien im Sommer

1 09 2016

20.7.2016

Wir beginnen unsere Skandinavienreise bei heißem Sommerwetter in Hamburg. Bei Susanne gibt es ein kleines „Gomeratreffen“ mit Hajo.

21.7.

In HH am Morgen Alsteryoga, Fleetenfahrt mit dem Kanu und übers WE fahren wir alle zusammen nach Cuxhaven in die Ferienwohnung von Susanne.

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Deutschlands Küstenatmosphäre, Kurtaxe, Nordseekrabben…Wattwanderung und viel Fisch. Am Samstag wird die Gruppendynamik durch Graziano aufgefrischt und es herrscht heitere Klassenfahrtstimmung.

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24.7.

Dänemark, Seeland

Weiterfahrt zu Claus nach Frederiksvaerk an der Kattegatküste, der uns mit Sushi überrascht. Mit ihm, Simba, Malu und Balu, den Katzen verbringen wir lustige Tage auf dinglish-dänisch, die I-robots erledigen die Hausarbeit.

Schöner Strand mit Dünen am Kattegat, Ausflug nach Kopenhagen, Meerjungfrau, Bootsfahrt, Kristiania, das leider sehr drogenlastig und traurig erscheint, eine anarchistische Fahrt durch die Schlossanlage von Schloss Frederiksborg in Hillerod, nettes gemeinsames Kochen, Holzhacken, Champagner und Wein.

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28.7.

Schweden

…. mit Hans und Sabine…wieder eine ganz andere Erfahrung mit kleiner Zeitreise. Sie wohnen mitten auf einem Bauernhof in der Nähe von Askersund am Vätternsee, auf dem wir eine kleine Bootsrundfahrt machen.

Kein fließendes Wasser, kein Strom, kein Gas, kein Internet, keine I-robots…aber dafür:

Lagerfeuerromantik, Schwimmen im See, Kerzenlicht, Gitarrenspiel und Gesang, Plumpsklo und Popoeimer, selbstgebackenes Brot und Hobogrill..und wir verbringen ein paar schöne Tage zusammen.

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Am 31.7. verabschieden wir uns um weiter nach Norwegen zu fahren. Vorbei am riesigen Vänernsee und über Karlstad geht es direkt nach

Oslo.

Weiterhin ist das Wetter uns gut gesonnen und wir sehen diese schöne Stadt am Fjord im Sonnenschein. Wir genießen es sehr, eine schöne Wohnung ganz für uns alleine zu haben. Danke an Niels und Mandy, die uns vermittelt durch Brigitte das Vertrauen schenkten, ihr Apartment in ihrer Abwesenheit hüten zu dürfen!

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Stadtleben in Oslo ist vielseitig:

internationale Restaurants, Vigelandspark mit seinen Menschenskulpturen, Pokemonsuchende Kinder bis 30 Jahre, Paradisbukten auf Bigdöy, Fährfahrt zur Miniinsel Herbern, dort fish and chips, Opera mit begehbarem Dach, viele Menschen in der Fußgängerzone, Königspalast, Holmenkollen, Wandern um den Sognsvann, Stadtbummel durch Grünerlökka , SUP(Standup Paddeln) im Oslofjord bei kräftigem Wind….

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4.8.

Wo ist die Sonne geblieben? Wir machen uns auf die Suche und finden sie zumindest zeitweise in Tönsberg, fahren von dort zur Insel Tjöme und bis ans Ende der Welt: Verdens Ende

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5.8.

Die Suche nach der Sonne geht weiter und wir schlagen zum ersten Mal unser Zelt auf, in Lillesand direkt am Wasser. Es ist sonnig bei ein eiskaltem Wind.

Auf der Fahrt durch die Schären haben wir Begleitung von einer Reisegruppe alter Norweger, eine lustige Truppe, die sich wie auf Klassenfahrt benehmen, eine Flaschenpost schreiben und staunen, als wir ihnen von unserer Schlafstätte erzählen: „In a tent? You sleep in a tent?“ Tja, die Norweger campen entweder im Caravan oder in Hütten und am liebsten wohnen sie in schönen Häusern auf den Schären und das sehr gerne nur für sich.

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Vom 6.8 bis 15.8. hat sich dann leider der norwegische Sommer von einer anderen Seite gezeigt. Bei Temperaturen zwischen 4 und 17 Grad hatten wir viel Regen, kaum Sonnenschein und oft Wasser auf der Linse!

Unsere Tour führte uns über Lillehammer und das Rondane Gebirge…..

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Trondheim

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Die Stabkirche von Ringebu

 

…nach Selbu zu unseren Freunden Uschi und Christian, mit denen wir eine supertolle Woche verbrachten.

Die beiden leben auf einem Bauernhof ca. 50 km von Trondheim entfernt mit ihren 6 Pferden , 3 Hunden (Alfred, Punky und Luna) und einer 19 Jahre alten Katze.

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Außer ihrem Wohnhaus besitzen sie noch eine Ansammlung von Hütten auf einem Berg abseits jeglicher Zivilisation. Wir wanderten ca. eine Stunde durch mooriges Gelände, vorbei an riesigen Pilzen und Heidelandschaft mit vielen Blaubeeren, bis wir dort ankamen.

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Wir wärmten uns am Feuer (Temperaturen waren unter 10 Grad gefallen), spazierten durch die Landschaft, tranken Tee und als Höhepunkt nahmen wir an einem Nachmittag den frisch restaurierten Saunaofen (Baujahr 1935) wieder in Betrieb. Bei einem Bierchen und einem extrem abkühlenden Bad im See genossen wir die Zeit ohne Strom und Internet! Ach ja: Der nächste Winter kommt bestimmt und das Holz musste schon dafür gehackt werden!

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Nach einer Woche merkten wir, dass unsere Zeit in Norwegen langsam knapp wird und wir für die Rückfahrt an die Fähre noch fast eine ganze Woche brauchen würden, wenn wir noch ein paar Highlights auf dem Weg besuchen wollten.
Also hieß es Abschied nehmen von Uschi und Christian und ihrer Gastfreundschaft ( inklusive der fantastischen Mahlzeiten – Klippfisch, Rejer, Schokopudding etc. –  und guten Getränken) und wir machten uns wieder auf den Weg nach Süden.
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Auf dem Weg kam der blaue Himmel zurück und wir fuhren vorbei an spektakulären Fjordlandschaften (Vestnesfjord, Romdalsfjord und als Zwischenstopp der berühmte Geirangerfjord, den wir über den Trollstigen, eine großartige Serpentinenstraße, erreichten). Hier schlugen wir auch noch mal unser Zelt auf und hatten dann Fjordblick pur.

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Wirklich überwältigend war dann die Fahrt durch die Gebirgslandschaften am nächsten Tag, vorbei an dem Nationalpark Jotunheimen über das Sognefjell. Immer wieder mussten wir anhalten um die tolle Landschaft zu genießen in dem herrlichen Kontrast zwischen grüner Vegetation, weißem Schnee und blauem Himmel. Und die vielen Blümchen dazwischen…….
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Weiter ging’s durch das Aurlandsdal zu einem Ort namens Geilo, der berühmt ist für alle Arten von Outdooraktivitäten das ganze Jahr durch. Hier machten wir noch eine schöne Wanderung zwischen den Nationalparks Hardangervidda und Hallingskarvet und kamen auf ca. 1700m Höhe noch zu einer Schneefeldüberquerung.
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Dann wartete schon die Fähre auf uns und außerdem hatte es wieder angefangen zu regnen. Nach einer Übernachtung in Skien fuhren wir am 20.8. in Langesund auf die Fähre und verabschiedeten uns von Fjorden und Bergen…

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…um am Abend in Aarlborg anzukommen. Hier schließt sich der skandinavische Kreis und wir verbringen 2 schöne Tage beim Comeniuskollegen Thomas, seiner Frau Lone und deren beiden Jungs. Zum Abschluss machen wir nochmal einen Besuch in der dänischen Schule für Schüler mit Autismus.

Dort treffen wir John, der uns zum Abschiedsessen in sein Wochenendhäuschen im “Kristiania” von Aarlborg einlädt.

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Am Abend kommen wir bei Susanne in Hamburg an, wo wir in einem ungewöhnlichen türkischen Restaurant die erste Reise dieses Sabbatjahres bei Pfälzer Weinen ausklingen lassen.

 



Nach 5 Jahren – Die Geschichte wird fortgesetzt!

15 07 2016

Liebe Freunde des „Far away Blogs“

Nach den schönen Erlebnissen in der Zeit von September 2010 bis April 2011 haben wir nun wieder ein Sabbatjahr und wollen diesen Blog nutzen, um unsere Erlebnisse und Gedanken auf den neuen Reisen mit euch zu teilen.

Viel Spaß dabei!

 

 

k1600_img_5825             Thomas und Judith

 

(Hier bei einem Drink in Cuxhafen, wo die Sommerreise nach Skandinavien begann.)



San Diego again

30 04 2011

Hier schließt sich nun der Kreis. Von dieser schönen, modernen, extrem kalifornischen Stadt aus begannen wir unsere Erkundungsreise im Oktober und fanden uns hier am Ende wieder. Ein Zufall, wie so oft, ließ uns Bekanntschaft mit Richard und Nina schließen: Als Campnachbarn in der Anza-Borrego Wüste Anfang April teilten wir das Lagerfeuer und die eine oder andere Flasche Rotwein. Daraus entwickelte sich eine Einladung nach San Diego (Stadtteil Pacific Beach – der Name ist Programm!) und so verbrachten wir unsere letzten drei Abende in wunderbarer Gesellschaft bei gutem Essen mit schönen Gesprächen und bekamen Richards tolles Gästezimmer zur Verfügung gestellt. Die Tage vergingen wie im Flug, ein letzter Besuch im Coronado-Pool, Lunch im Panera Brotshop, noch mal ins Shopping-Center. Letzte Strandspaziergänge, wir lassen die Stationen der Reise Revue passieren, lichten unser Chaos aus Klamotten, Campingkram und Lebensmitteln, packen unsere Taschen. Der wirklich letzte Sonnenuntergang am Meer bei einem kühlen Bierchen endet mal wieder in einer Fotosession.

(We are back in San Diego and our circle is completed. In this beautiful, modern and extremely Californian city we started our tour in October. Now we found ourselves back here again. A coincidence, like so often on this trip, lead us to the acquaintance of Richard and Nina: Being neighbours camping out in the Anza Borrego desert in the beginning of April we shared a campfire and a certain number of wine bottles (College night – yeah!). This evening lead to an invitation to Pacific Beach and so we spent our last three nights with wonderful companions, delicious food, good talks and we could stay in Richards guest room, which was more than comfortable. Days went by incredibly fast, a last swim in Coronado pool, Lunch at Panera Bread, some shopping. Last walks on the beach remembering stations of our trip. We clear our stuff, sorting out camping goods, old clothes and leftover food and pack our bags. The absolute last sunset on the ocean with a cold beer ends again in a foto session. So thank you, Richard and Nina for your hospitality, your friendship and your good spirits. Please stay in touch and come visit us in Germany!)

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Die Fahrt zum Flughafen nach Los Angeles am nächsten Tag unterbrechen wir in Oceanside mit einem Frühstück und haben auch noch Zeit für einen Spaziergang am Meer am Manhattan-Beach in Los Angeles. Ein letzter Blick auf Wellen, Surfer, Pelikane und teure Villen. Dann müssen wir uns von unserem Dodge trennen, der uns fast 7000km gut kutschiert hat und in dem wir sogar sechs Mal geschlafen haben (meistens, weil es im Zelt zu kalt gewesen wäre).

Jetzt sitzen wir im Flieger und freuen uns ganz arg auf die Freunde und Familie zu Hause – das Vergnügen geht weiter!

Zum Ende kommt uns wieder Pablo Neruda in den Sinn:

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regresé de mis viajes. navegué construyendo la alegria

(Frei übersetzt: Ich kehrte zurück von meinen Reisen. Ich war unterwegs um Freude zu erschaffen.)

Danke Pablo, besser hätten wir das nicht formulieren können! So war’s bei uns auch!

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Und das Schönste zum Schluss?–In den Canyons von Utah und Arizona

28 04 2011

Wow! Wow! Wow! Was hamwer nicht schon alles für schöne Landschaften gesehen auf dieser Reise. Chile: ein Höhepunkt jagte den anderen, Gletscher, Vulkane, Wüste, Ödnis und üppige Pflanzenwelt lösten sich ab, dann nach Hawaii, tropische Vielfalt, kristallklares Meer, perfekte Strände mit einer unglaublichen Unterwasserwelt. Dann durch die tolle Küstenlandschaft Kaliforniens, nochmal durch die jetzt blühende Wüste. Was soll da noch kommen?

Canyons, Canyons und immer wieder Canyons!

Man schaut, bestaunt, fotografiert, durchwandert, erinnert sich, vergleicht, setzt in Beziehung zu Bekanntem, fragt sich:

Kann man den Zion Canyon in seiner Schlichtheit mit dem Speyrer Dom, den Bryce Canyon dagegen mit Notre Dame oder etwa der Retscherkirche vergleichen?

Ist Judiths Lieblingscanyon, der Canyon de Chelly, der indianischen Kultur wirklich am nächsten?

Man erinnert sich an Wanderungen und Erlebnisse mit den Kindern, Geschichten, die man erzählt hat, um sie bei Laune und am Laufen zu halten, Spaghettikochen mit geschmolzenen Eiswürfeln bei Sonnenuntergang am Grand Canyon…

Was damals als Tageswanderung empfunden wurde ist heute ein gemütlicher Spaziergang..vor allem, nachdem man den Ab-und Aufstieg in den Grand Canyon geschafft hat.

Zwei Wochen sind wir jetzt durch Nationalparks und Stateparks gereist, wobei uns gerade die kleineren und nicht so bekannten Parks fast mehr bewegt haben als die “klassischen” Highlights wie z.B. der Grand Canyon. Und es war kein bisschen langweilig, sondern ein weiterer Höhepunkt unserer Reise.

So war die Entdeckung des Valley of Fire Statepark für Judith das “Maximum” an Wüstenlandschaft: trockene, heiße Luft, blauer, wolkenloser  Himmel, Pflanzen, die in dieser kargen Erde die schönsten Blüten hervorbringen, Tiere, die sich dieser Landschaft perfekt angepasst haben, Sand und Felsen, Farbharmonie… und immer wieder ist es diese Weite, diese Stille in der Wüste, die einfach faszinierend ist. 

Neu entdeckt haben wir auch den Antelope-Canyon,  eine “Wunderlandschlucht” in der Nähe von Lake Powell, die sicher ein Highlight für jeden Fotografen ist. Auch uns hat dieser Ort so in seinen Bann gezogen, dass wir  60 Aufnahmen in einer Stunde machen mussten.

Wir lassen mal wieder die Bilder für sich sprechen um vielleicht nachzuvollziehen, wie wir gestaunt und die Landschaften genossen haben:

1. Kurz vor Las Vegas: Red Rock Canyon

 

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2. Kurz hinter Las Vegas: Das Valley of Fire

 

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3. Über die Grenze nach Utah: Der Zion Canyon NP

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4. Noch mal in den Schnee: Bryce Canyon NP

 

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“Wenn der Zion an den Dom erinnert, dann ist der Bryce Canyon die Retscherkirche!”

 

5. Am Lake Powell: Der Antelope Canyon zu Wasser und zu Fuss

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6. Nunner und widder nuff: Grand Canyon total!

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7. Im Herzen des Navajo-Landes: Canyon de Chelly

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8. Wilder Westen pur: Im Monument Valley

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Das Ende dieses Weges: Wir fühlen uns vom Leben beschenkt und sind sehr zufrieden!

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Wieder in Kalifornien–Willkommen im Frühling!

14 04 2011

Die große Frage war ja: Kann es ein gutes Reisegefühl nach Hawaii geben? Nach fast zwei Wochen in Kalifornien und einer zurückgelegten Strecke von über 2000 km von Süd nach Nord können wir das eindeutig mit ja beantworten. Zwar vermissen wir den Aloha-Spirit und die Süße des tropischen Lebens bisweilen arg (besonders wenn sich die Temperaturen nachts dem Gefrierpunkt nähern), doch haben wir hier auch so Einiges gefunden, das man eben dort nie haben kann, und wir genießen es zum wiederholten Male. Es ist einfach die großartige Landschaft und Weite des “Wilden Westens” mit allen Annehmlichkeiten, die die westliche Zivilisation dazu beitragen kann. 

Stationen unseres Roadtrips:

Nach unserer Ankunft zu vorgerückter Stunde in Los Angeles, Entgegennahme unseres Dodge Journey (7-Sitzer) und einer Nacht in einem günstigen Motel dort mit vorherigem  Abendessen in einem Denny’s Restaurant (weil 24 Stunden offen!) bekamen wir doch schnell klaustrophobische Gefühle in dieser Riesenstadt und sahen zu, dass wir zügig dort rauskamen. Zunächst mal zu einem Trader Joe’s Supermarkt und lecker Lebensmittel aus Europa eingekauft, die es auf Hawaii nirgends gibt. Ironischerweise läuft in diesen Läden das gesamte Personal in Hawaiihemden auf und auch die Stimmung ist meistens noch viel freundlicher und fröhlicher als in Supermärkten auf Hawaii. Gut ausgestattet mit Parma, Parmesan, Baguette & Co. machten wir uns auf den Weg, noch mal die Anza-Borrego Wüste im Frühling  besichtigen. Das ist das Schöne an unserer langen Reisezeit, dass wir uns den Luxus erlauben können, auch ein zweites Mal einen Ort zu  besuchen und zu sehen, wie er sich mit der Jahreszeit verändert. Es war, wie wir gehofft hatten: Die Wüste lebt und blüht und die Temperaturen waren warm genug zum Campen. Wir nutzten die große Ladefläche unseres Autos aus und schliefen dort auf unseren Isomatten. Hatten ein großartiges Lagerfeuer mit unseren Campnachbarn, die uns gleich in ihre Heimatstadt San Diego einluden, wo wir dann wahrscheinlich die letzten Nächte vor unserem Heimflug verbringen werden (ja, ja, der Zeitpunkt nähert sich mit riesigen Schritten………).

Wir verweisen hier mal auf unseren Blog vom Oktober und ergänzen nur einige Bilder, die den Unterschied zum Herbst deutlich machen:

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Weiter ging’s an die Pazifikküste, wo wir wieder die Orte Ventura, Santa Barbara (kommt für uns einer Traumstadt sehr nahe: tolles Klima, europäisches Ambiente, gute Restaurants, nette Altstadt im spanischen Stil, klasse Schwimmbad usw., usw….) und Pismo Beach besuchten, dort mal wieder den Sonnenuntergang fotografieren mussten – ist so ganz anders, aber auch schön!

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Apropos Sonnenuntergang: Die Abstimmung ging wohl eindeutig zu Gunsten der kitschigen Palmen von Kauaii aus. Wir können das voll verstehen! Vielen Dank für eure tollen Kommentare!

Immer weiter Richtung Norden fahrend zog es uns auf den Highway 1, eine der dramatischsten und schönsten Küstenstraßen der Welt, an deren Seite sich viele ehemalige Hippies niedergelassen haben und für eine ganz besondere Ausstrahlung sorgen. Wir kamen an einer Seehundkolonie vorbei und sahen hunderte dieser Tiere gemütlich im Sand schlafen, oft eng aneinandergeschmiegt und zufrieden grunzend. Sehr schön! What a life!

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Weiter vorbei an Blumenwiesen, langen Sandstränden und  dramatischen Felsformationen ging es nach Big Sur. Der Ort ist bekannt seit Jack Kerouac seine berühmten Beatnik-Romane in den 50er und 60er Jahren veröffentlichte. Hier hat sich auch das berühmte Esalen Institut für Körpertherapie niedergelassen, wo man für viel Geld Workshops und Massagen der besten Qualität erhalten kann. Nach Besichtigung der Henry-Miller-Library ging es zur Big Sur Bakery zum Mittagessen. Alles organisch und nicht ganz so günstig! Aber die Atmosphäre ist es allemal wert.

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Nächster Stopp: Oakland. Unser lieber Freund Ron hatte uns eingeladen, ein paar Tage zu bleiben und so konnten wir mal wieder den Luxus eines privaten Hauses genießen, schön kochen und nebenbei San Franciso und die Bay-Area erkunden. Wir sahen uns den ersten Kinofilm seit langem an (Limitless mit Robert de Niro), wurden von Ron’s Freunden Susie und George in die Geheimnisse der “Elks Lodge” (ein Club der hauptsächlich aus Militärveteranen besteht und soziale Projekte unterstützt, dabei herrlich altmodisch ist) eingeweiht und besuchten schließlich noch die Pferderennbahn, wo wir erleben konnten, dass nach jedem Pferderennen ein Dackelrennen (kein Witz!) stattfand und die Dackel von allen angefeuert wurden.

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Der Abschied von dort fiel sehr leicht, da Ron kurzentschlossen mit uns kam nach Harbin Hotsprings, einem Ressort mit heißen Quellen, Yogakursen, Massagen und tollem Ambiente. Wir wohnten zwei Nächte in einem schönen Haus in zauberhafter Gartenanlage und ließen es uns richtig gutgehen. Mahlzeiten werden in der Gemeinschaftsküche zubereitet und gegessen, in der man mit vielen tollen Leuten ins Gespräch kommen kann und beim Austausch von Rezepten und Erlebnissen meistens sehr genussvolle Abende erlebt. Der Höhepunkt ist aber das nächtliche Einweichen unter Sternenhimmel im (wirklich!) herzförmigen Pool.

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Dann wurde es traurig, denn Ron musste zurück nach Oakland zum Arbeiten und wir machten uns auf den Weg zum nächsten Abenteuer in Richtung der Canyons von Arizona. Zunächst wählten wir eine nördliche Route über Lake Tahoe. Dort erwartete uns ein Schock: Hohe Wälle von altem Schnee an den Straßenrändern und Minusgrade in der Nacht.

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So wurde es nur ein kurzer Aufenthalt und wir brachen nach einer Nacht völlig durchgefroren auf. Weiter Richtung Las Vegas durch die schier endlosen Wüsten von Nevada, die Judith wieder völlig faszinieren…..Kein bisschen langweilig, all die verschiedenen Farben der Felsen, zu dieser Jahreszeit schneebedeckte Bergspitzen, diese ruhige Ausstrahlung, die völlig losgelöst ist von der Ausbeutung durch die Menschheit. Diese Wüste lädt nicht zum langen Verweilen ein, das will sie auch nicht, eben weil sie sich selbst genügt, das ist ihr perfekter Schutz…Wir fahren einfach durch, genießen und saugen diese Eindrücke wie eine Meditation in uns ein.

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Bye Bye Hawaii

2 04 2011

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Zwei Monate Hawaii- sind die wirklich schon vorbei?

Ist es dort wirklich sooo schön, wie immer behauptet wird?

So ganz nah an dem, wie man sich das Paradies vorstellt?

Ja, wir können das alles nur bestätigen…diese Inseln sind für uns – noch mehr als die Kanaren – die Inseln der Glückseligen, vor allem, wenn man sich gerne im, auf oder unter Wasser aufhält.

Vier Inseln  haben wir kennen gelernt, alle sind sich ähnlich und doch hat jede etwas Besonderes, das sie von den anderen unterscheidet, einzigartig macht. Eine Gemeinsamkeit ist, dass jede einzelne einen sehr starken und tiefen Eindruck bei uns hinterlassen hat und der Abschied uns ganz schön schwer fällt.

Nicht nur, dass wir in der letzten Woche auf Oahu mit Leyla eine ganz tolle Zeit hatten und sie heute Morgen für die nächsten vier Monate wieder nach Chicago verabschiedet haben. Nein, insgesamt waren die letzten Wochen geprägt von ganz entspanntem Herumreisen und gleichzeitig hatten hatten wir äußerst tiefe Naturerlebnisse, nette Kontakte zu Menschen, die hier leben und reisen, und eine schier unglaubliche Flut von visuellen Eindrücken.

Um nur einige davon zu nennen hier unsere “Abschiedsliste”:

Sonnenuntergang, Sonnenuntergang, Wärme, Apple-Bananas, MaiTais, Reggae-Musik im Radio, Schildkröten, Muschel- und Blumenkränze (Lei genannt), Aloha-Spirit, Dodge Caliber (unser Mietauto), bunte Vögel, Windsurfer, Surfer, Surfer, Surfer, riesige Wellen, kleine Wellen, Wale, Wale, Plumeria-Blüten, alle Arten von Blüten, Lava, Schmetterlinge, Urwald, Banyan-Bäume, Wolken, Regenbogen, Delfine, Steaks, Oktopus-Poke (roh), Ahi, Ono, alle möglichen anderen Fische, Sushi, Korallen, Passat-Wind, Geckos, kristallklares Wasser, Papayas, Smoothies, schöne Apartments, Gitarre spielen, King Kamehameha, Ukulele, schnorcheln, Barefoot Pinot Grigio, Safeway- und Foodland- Supermärkte, Vulkane, Sonnenaufgang, joggen/wandern, Hippies, Kona-Coffee, Tattoos, Ananas, es gibt doch Bier auf Hawaii (sogar Bitburger), Bambus, Sunset, Sunset (siehe weiter unten)…………

 

Und überhaupt: Die Bilder sprechen für sich!

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Und dann heißt es Abschied nehmen von diesem natur-kitschigen Ambiente…….

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…denn alles ist vergänglich!

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Und nun kommt der Mitmachteil unseres Blogs!

Wir konnten uns nicht entscheiden, auf welcher Insel der Sonnenuntergang am schönsten war. Da wir ja von den Wahlen am letzten Wochenende wissen, dass die Wahlbeteiligung in Deutschland wieder steigt und Natur hoch im Kurs steht, geben wir nun allen Lesern des Blogs die Gelegenheit, ein Voting für den besten Sonnenuntergang abzugeben. Schreibt einfach den Namen eures Lieblingssonnenuntergangs in einen Kommentar. Seid bitte nicht wie die Offenbacher (nur 25% Wahlbeteiligung) und macht mit. Würde uns wirklich freuen!

Zur Auswahl stehen:

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1. Sunset Maui

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2. Sunset Kauai

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3. Sunset Big Island

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4. Sunset Oahu

Wir werden das Ergebnis im nächsten Blog bekanntgeben, der dann aus Kalifornien oder Arizona kommen wird.



Wow! Oahu!

29 03 2011

Hatten wir eigentlich schon von dem Fisch Namens Humuhumunukunukuapua’a erzählt? Nicht? Na gut, dann ist jetzt einfach mal die Zeit dafür, denn wir haben inzwischen so viele davon gesehen, dass wir euch mal zwei Exemplare zeigen wollten:

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Das ist er, der offizielle “Staatsfisch” von Hawaii, und das war auch das Erste, was Leyla, die seit 24.3. bei uns auf Oahu weilt, unter Wasser gesehen hat. Auf englisch heißt er übrigens Reef-Triggerfisch und auf deutsch trägt er den eleganten Namen Diamant-Picassodrücker.

So, aber genug jetzt mit unserem Bildungsauftrag und zurück zu den aktuellen Ereignissen unserer Reise.

Ein wenig skeptisch waren wir schon, als wir auf Oahu einflogen. Nach doch ziemlich dünn besiedelten Gegenden auf Kauai und Big Island mal wieder in das Einzugsgebiet einer Großstadt zu kommen, erfüllte uns nicht gerade mit Vorfreude. Gut, wir hatten aus wettertechnischen Gründen eine Unterkunft an der trockenen Westseite der Insel gewählt, aber die Vorstellung, dass die kleine Insel Oahu mehr als dreimal so viele Einwohner hat als die anderen Inseln zusammen, ließ eine gewisse Skepsis aufkommen. Und der Einstieg war dann auch so: Zuerst mal haben wir Leyla auf dem riesigen Flughafen kaum gefunden, dann trafen wir uns schließlich am Büro der Autovermietung, wo sie mit einem Lei (typischer hawaiianischer Blumenkranz) standesgemäß empfangen wurde:

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Und dann standen wir erst mal gemeinsam mit vielen andern auf der 6-spurigen Autobahn im Stau – Rushhour in Honolulu, auch nicht anders als in LA oder Ffm!

Aber dann wurde alles gut! Wir kamen in unserem sehr schönen Apartment in Makaha pünktlich zum Sonnenuntergang an, ein erstes Bierchen wurde mit den Locals am Strand getrunken und wir stellten fest, dass wir wieder mal an einem schönen Fleckchen Erde gelandet sind, das irgendwie ziemlich normal, wenig touristisch und trotzdem bezaubernd wirkt.

Man sollte wissen, dass die meisten Touristen aus Waikiki nicht in diese Gegend kommen, da hier nichts zum Schein gemacht ist und auch die amerikanische Realität in Form von Armut und Schmutz bisweilen zu Tage tritt. Einige obdachlos gewordene Hawaiianer haben hier ihre Zelte am Strand aufgeschlagen oder wohnen in provisorischen Hütten oder alten Autos. Wenn man das aushalten kann, wird man belohnt mit langen, weißen und unbebauten Sandstränden und am Kaena Point, der Nordwestspitze der Insel, mit einer ursprünglichen, wilden Landschaft, die man hier auf der Insel gar nicht erwartet hätte. Hier trafen wir mal wieder einige von den seltenen Seehunden, die soo süß sind:

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Die Sonnenuntergänge hier sind wieder mal ganz toll und es ist schön zu sehen, wie die Einheimischen diese Tatsache als Teil ihrer Lebensqualität sehen und sich allabendlich zahlreich am Strand versammeln und bei einem Bierchen den Alltag genießen.

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Vom Apartment aus sind wir schon zu verschiedenen Stellen zum Schnorcheln und Sonnenuntergangsanschauen gefahren, an denen wir mit Leyla den Reiz der Insel  teilen konnten: Sie ist schon mit Schildkröten geschwommen, hat einige schöne Fische gesehen und vom Ufer aus konnte sie Wale und Delfine beobachten.

Bis jetzt haben wir schon die berühmte North-Shore erkundet (zwischen Haleiwa, Waimea und Sunset Beach), an der sich die besten Surfer der Welt die riesigen Wellen teilen und seit Jahrzehnten unglaubliche Risiken eingehen, um an sich an den hiesigen extremen Bedingungen zu beweisen. An unserem Besuchstag war allerdings keine besondere Brandung, so dass alles sehr entspannt zuging und das Strandleben wichtiger als das Wellenreiten war.

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Heute bekamen wir einen ersten Eindruck von Waikiki und Honolulu. Judith und Leyla vergnügten sich im Ala-Moana-Shopping-Center (riesig!), während Thomas die Strände ablief und versuchte, das touristische Zentrum dieser Insel auf Fotos festzuhalten.

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Und nach ‘ner Weile wurden die Motive immer besser………

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Anschließend ging’s weiter nach Kailua, der Heimat von Windsurflegende Robbie Naish,  und ein Spaziergang führte uns an den südlich liegenden Strand von Lanikai. Beim  Anblick der Häuser, die an diesem makellosen, weißen Sandstrand mit kristallklarem, türkisblauen Meerwasser standen, kamen doch mal wieder Überlegungen auf, wo man gerne leben würde…… Aber die Immobilienpreise hier sind so, dass wir gar nicht erst in Versuchung kommen. Wir genießen es einfach, das hier mal ausführlich erleben zu können, nehmen alles mit und freuen uns!

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Bei der Heimfahrt wurden wir wieder mal an das hawaiianische Motto erinnert: No rain – no rainbow. Mit diesen Gedanken, gehen wir in die letzten Tage hier auf Hawaii, werden noch mal die schönsten Plätze auf dieser Insel näher erkunden und dann unseren Abflug nach Los Angeles vorbereiten.

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Hawai’i, die große Insel

24 03 2011

Gute Nachricht für Alle: Während alles auf dieser Welt zu schrumpfen scheint (Lebensqualität, bewohnbare Gebiete, Vermögen, Menschenverstand – s.a. Japan, Bundesregierung o.ä. –), ist die Big Island ständig am Wachsen. Durch Lavaströme, die sich zischend und dampfend ins Meer ergießen entstehen jedes Jahr etliche Hektar neues, unverbrauchtes Land. Wir konnten uns selbst davon überzeugen, dass sich die Natur diese neuen Landstriche wieder einverleibt und auf scheinbar totem Gestein wieder die schönsten Pflanzen wachsen lässt. So vergrößert sich die hawaiianische Flora mit ihrer tropischen Üppigkeit Jahr für Jahr zur Freude der Menschen, die hier leben und zu Besuch kommen.

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Die letzten Ereignisse von Vulkanausbruch und Lavafluss sind derzeit zur Ruhe gekommen, so dass wir bei der Besichtigung des Volcano-Nationalparks neben dem Kilauea Krater nur ein paar dampfende Stellen sehen konnten, an denen unterirdisch erhitztes Regenwasser in Dampffontänen wieder an die Erdoberfläche gelangte. Aus Sicherheitsgründen sind immer noch einige Plätze im Park gesperrt, nicht zuletzt wegen der Wildfeuer, die durch die austretende Lava verursacht worden sind.

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Unser Tag im Nationalpark stand unter einem guten Zeichen, denn die Straße zum Meer wurde just an diesem Tag wieder eröffnet und so konnten wir bei herrlichem Sonnenschein, unbelästigt von Rauchdämpfen und Gasen diese unwirkliche Landschaft erkunden, durchwandern, genießen. Mond kommt einem noch als Assoziation, aber auch manchmal asphaltierter Parkplatz nach einem Erdbeben. Immer wieder beeindruckende Pflanzen aus dem Nichts, in feuchteren Gebieten dann riesige Farne und Vogelgezwitscher von den farbenprächtigsten Bewohnern dieser Insel – Dschungelgefühl pur, alles nur wenige Meter voneinander entfernt.

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Aber zurückblickend auf die ganze Zeit auf Big Island – und die Frage danach wird bestimmt kommen – ist dies für unseren Geschmack sicherlich die attraktivste Insel des Archipels. Zum einen wirkt sie in vielen Teilen genauso menschenleer wie die Prairie- und Wüstengebiete im Westen der USA, zum anderen haben wir hier von den sozialen Beziehungen bis jetzt die besten Eindrücke bekommen. Die Einheimischen, ob hawaiianischer, US-amerikanischer (from the mainland) oder europäischer Herkunft scheinen hier einen langsamen und unhektischen Lebensstil zu praktizieren, dem man sich nicht entziehen kann. Stressbedingte Herzinfarkte stehen hier sicher ganz unten bei den Todesursachen……Alles geht freundlich und gelassen seinen Gang und selbst die eingeflogenen Kurzzeittouristen aus kälteren Gefilden werden davon ganz schnell infiziert – Aloha Spirit für alle!

Wenn man sich mal dran gewöhnt hat mit den Hühnern schlafen zu gehen (selbst die Vollmondparties enden hier gegen 21 Uhr 30), kann man morgens früh aufstehen und den vollen Tag genießen, ohne in Hektik zu geraten. Judith kommt das sehr entgegen, Thomas ist immer noch in der Umgewöhnungsphase und bekommt manchmal nervöse Zuckungen, wenn er nach 21 Uhr noch von irgendwo her Gitarrenklänge und Gesprächsfetzen hört und will am Liebsten direkt hin zur Party………

Ansonsten unterscheiden sich unsere Aktivitäten nicht sehr von denen auf den anderen Inseln, nur dass wir hier tatsächlich noch Steigerungen erlebt haben, was die Qualität mancher Dinge betrifft: So haben wir die besten Schnorchelstellen entdeckt, eine für bunte Fische und eine für fantastische Korallenlandschaften, haben die meisten und aktivsten Wale total nahe am Ufer beobachten können und sind auch die schönsten Urwaldwege gefahren und gelaufen. Und hier scheint es noch mehr Meeresschildkröten zu geben – wir sind mit ihnen geschwommen und an einem Strand gelegen, der den tropischen Idealbildern doch sehr nahe kommt.

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Auch die hawaiianische Kultur ist hier greifbarer und eher für ausländische Besucher zu erfahren: Hulatänzer üben am Strand oder treten auf lokalen Märkten auf, ein heiliger Platz (Pu’u Honua o Honaunau – Place of Refuge) lässt erahnen, wie die Menschen vor der Ankunft der weißen Siedler hier gelebt haben und hat mit seiner friedvollen Ausstrahlung tiefen Eindruck bei uns hinterlassen. Das Picknick bei Sonnenuntergang hier zählt sicher zu den nachhaltigsten Momenten unserer Reise……..

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Gewohnt haben wir an 4 verschiedenen Orten: Zunächst mieteten wir ein kleines Studio im Norden der Insel und fühlten uns wohl in dem kleinen Örtchen Hawi (schon erwähnt als Wendepunkt beim Ironman) in einem kleinen Studio, wo wir unter Papayabäumen frühstücken konnten, wenn es nicht geregnet hat. Anschließend wohnten wir mal wieder 2 Tage in einem Hostel in dem Örtchen Captain Cook, benannt nach dem gleichnamigen Denkmal für James Cook, gesetzt an der Stelle wo er von den Einheimischen getötet und – ja eben – gekocht (cooked) wurde – welch Ironie! Dort hatten wir ein Zimmerchen und bei der Küchenbenutzung wurde uns mal wieder klar, wie lustig das ist mit Leuten aus Schottland, Quebec, Frankreich, Oregon, Ukraine zufällig und bunt gewürfelt zusammen abends zu essen und Geschichten vom Leben auf Reisen auszutauschen – jeden Abend ein bisschen Partystimmung. An diesem Ort erreichten uns allerdings auch die Sirenen, die vor dem herannahenden Tsunami aus Japan warnten. Da wir aber zum einen schön hoch wohnten und zum anderen auch vom deutschen Frühwarnsystem durch SMS erreicht wurden, konnte uns nichts passieren. Erstaunlich allerdings, wie die Welle, die hier nur in einer Höhe von 1m ankam, in manchen Buchten ordentlich Zerstörung, weggespülte Strände, überflutete Restaurants, eingerissene Mauern, umgestürzte Kokospalmen und sogar ein versunkenes Haus hinterließ. Da bekam man eine Ahnung von der Kraft des Meeres, wenn es außergewöhnliche Energie schickt………

Dann ging’s weiter wieder nach Norden. Eine Woche im Mermaid-House an der trockenen  North-Kohala Coast ließ uns das Leben als einfach und schön und normal erscheinen. Hier konnte Judith mal joggen gehen, Thomas ist in den Swimmingpool (ja, der mit dem Panzer!) gefahren um zu trainieren. Der Blick den trockenen Hang hinunter auf das Meer war besonders bei Sonnenuntergang beeindruckend.

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Abends trafen wir uns dreimal mit Evelyn, unserer Vermieterin des ersten Studios, die uns viel Unterstützung und Tipps für unsere Zeit hier auf der Insel gegeben hat. Wir konnten auch die “local community” kennenlernen bei einem der jeden Mittwoch stattfindenden Grillparties am Mahukona Beach Park. Dort war dann gute Stimmung mit Live-Musik, Whalewatching beim Sonnenuntergang und einem lockeren Büffet, zu dem jeder was beigetragen hat. Solche Momente würde man sich natürlich öfters wünschen, sei es auf Reisen oder im Alltag (seufz)!

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Momentan wohnen wir nun ganz im Süden der Insel in einer kleinen Hütte inmitten von Papaya- und Bananenbäumen und vielen anderen tropischen Pflanzen. Auf den Spuren von Carmen und Ludger, die vergangenes Jahr hier eine tolle Woche verbrachten, genießen wir das Hale Huna und können ein bisschen Werbung für das Projekt von Iris und Antje machen, die vor 7 Jahren aus dem Frankfurter Raum hierher ausgewandert sind. Wer tropische Umgebung, viel Ruhe und Naturgenuss und leckeres Biofrühstück sucht, der ist hier genau richtig. (siehe auch http://www.hawaiitraum.de/). Zum Frühstück besuchen uns die Geckos, Schmetterlinge flattern, der Wind rauscht durch die Bäume, die Sonne wärmt….einfach schön!

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Nun erwartet uns für eine Woche die letzte Insel unserer Reise, Oahu, mit den bekanntesten und touristischsten Stellen auf Hawaii: Honolulu mit Waikiki-Beach, Pearl Harbour usw.. Es erwartet uns aber auch Leyla (die 40 Minuten vor uns dort landen soll) und ein schönes Apartment an der Westküste, von wo es den nächsten Bericht geben wird.



Der Kilauea spuckt, und wir können nicht dabei sein

8 03 2011

Tja, hier ist richtig was los, auf der Insel mit einem der aktivsten Vulkane der Welt. Sogar die Frankfurter Rundschau berichtet und zeigt dabei ein großartiges Video vom letzten Ausbruch, der am Samstag stattfand.

http://www.fr-online.de/wissenschaft/spektakulaere-lavafontaene-aus-dem-kilauea/-/1472788/7769280/-/index.html

Wir wohnen zur Zeit genau auf der anderen Seite der Insel. Hier ist es ruhig und wir können auch nur durch Medien und Internet mitbekommen, was im Süden so passiert. Wir zeigen mal einige Bilder von der Vulkan-Forschungs-Seite zur Veranschaulichung:

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Schade ist, dass jetzt die Straße, die in die Nähe des Geschehens führt auf bis auf Weiteres gesperrt sein wird, und wir doch so gerne mal dahin gefahren wären. Man könnte ja noch wandern……. , aber das lassen wir mal lieber, schon wegen der giftigen Schwefelwolke, die dort gerade unterwegs ist.

Wir hoffen, dass wir im nächsten Blog noch einiges über die Vulkanaktivität berichten können und zwar aus erster Hand!



Endlich mal wieder Schwimmtraining!

6 03 2011

Nachdem wir im Oktober so begeistert waren vom Coronado-Pool in San Diego, haben wir hier auf Big Island noch eine Steigerung erlebt. Zur Erinnerung: Der Coronado-Pool ist ganzjährig geöffnet, auf 26 Grad beheizt, verfügt über 50 Meter-Bahnen, kostet aber 10$ Eintritt für Nicht-Einwohner von Coronado.

Gestern waren wir in Hilo (angeblich die regenreichste Stadt der USA) an der Ostküste von Big Island im Schwimmbad. Wir hatten allerdings schönen Sonnenschein, als wir das Charles “Sparky” Kawamoto Swim Stadium betraten. Das Bad hat überdachte Zuschauerränge, ist aber sonst “Oben-Ohne”. Die Fakts hier: Offen das ganze Jahr, unbeheizt (da nicht so nötig), Eintritt frei. Nur, wenn der Bademeister zum Lunch ist, darf man das Becken nicht betreten. Naja, das Becken und die sanitären Anlagen sind schon nicht so überragend, aber wer will denn schon einem geschenkten Gaul ins Maul schauen? Wir hatten auf jeden Fall das Gefühl, an einem besonderen Ort zu trainieren, da auf der Insel jährlich der berühmte Hawaii-Ironman stattfindet und viele der Jungs und Mädels sicher hier einige Trainingseinheiten absolvieren. So zogen wir bei gefühlten 22 Grad Wassertemperatur unsere Bahnen, waren mal wieder echt sportiv unterwegs.

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In unserer näheren Umgebung gibt es auch ein kostenloses Freibad, das aber nur 25 Yard Bahnen hat. Dafür schaut man beim Schwimmen auf das Meer und einen Panzer gleichzeitig, so was haben wir auch noch nie gesehen! Und hier gilt auch die Regel: Zwischen 11 Uhr 45 und 13 Uhr hat der Lifeguard Lunchpause, das Bad bleibt in dieser Zeit geschlossen.

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Apropos Ironman: Wir wohnen jetzt in dem kleinen Örtchen Hawi, das genau der Umkehrpunkt für die Radstrecke beim großen Ironman-Event ist. Wir sind allerdings inzwischen ziemlich sicher, dass hier nicht halb so viel Stimmung an der Strecke ist wie bei uns zu Hause in Hochstadt. Außerdem, wo sonst kann man in einem über 200 Jahre alten Haus aus dem Fenster den Sportlern zusehen, dabei ein geniales Frühstücksbuffet mit Brötchen vom Bäcker Lerch haben und zusammen mit Freunden den Trubel genießen? Wie schon Slade sagten: “Far, far away………..but the call of Home is loud……”

Das Reisen allerding lädt dazu ein, Dinge zu tun, die man sonst eher nicht tut: So ließ es sich Thomas natürlich nicht nehmen, die Ironman-Strecke einmal auszuprobieren. Aufgrund der extrem schwierigen Bedingungen an diesem Tag (keine Hitze, wenig Wind, nicht das optimale Material und die Superfunktionskleidung, keine Mitfahrer bzw. Wettbewerb) muss er die restlichen 90% der Strecke ein Andermal machen. Trotzdem, Maldabeigewesensein ist alles…….

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Die meiste Zeit geht die Strecke an Lavafeldern und trockenen Grasbüscheln vorbei. Ob die Triathleten die tropische Üppigkeit und die Schönheit der Landschaft hier ganz im Norden der Insel überhaupt wahrnehmen?

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Für die zukünftige Teilnahme für Tom haben sich auch schon unbekannte Unterstützer gefunden (aus Hochstadt, aus Australien?). Wer weiß, vielleicht passiert’s ja irgendwann tatsächlich – nichts ist unmöglich!